ACE-Expression in benignen und malignen pulmonalen Gefäßtumoren

Hintergrund: Dem endothelialen vasoaktiven Angiotensin-I-converting enzyme (ACE) wird eine Rolle bei der Angiogenese zugesprochen. Unklar ist, ob primäre pulmonale Gefäßneoplasien eine lokale ACE-Expression bzw. –Hochregulation zeigen, die ggf. zur immunhistochemischen Charakterisierung dieser Tumoren eingesetzt werden kann.

Material und Methoden: Dies wurde immunhistochemisch untersucht an 1 kapillären und 6 kavernösen Hämangiomen, 5 epitheloiden Hämangioendotheliomen, 4 Angiosarkomen und 3 sklerosierenden Angiomen.

Resultate: Die Reaktion mit dem Antikörper gegen ACE zeigte für die Endothelzellen (EZ) des kapillären Hämangioms eine stark positive, für die EZ der kavernösen Hämangiome mehrheitlich keine bzw. in 2 Fällen eine schwach positive Reaktion. Bei 4 Hämangioendotheliomen zeigten jeweils weniger als 10% der Tumorzellen eine schwache positive Reaktion, in 1 Hämangioendotheliom hingegen mehr als 50% der neoplastischen EZ. In 2 der pulmonalen Angiosarkome fand sich keine Reaktion, in 2 Fällen eine schwache Reaktion von je 20 bzw. 30% der Tumorzellen. Die sklerosierenden Angiome zeigten bei negativer Reaktion der Tumorzellen eine positive Reaktion der EZ der Stromakapillaren. Diese Reaktion zeigten auch die neugebildeten, noch nicht oder gerade eben Lumina ausbildenden Gefäße im Tumorstroma der Angiosarkome.

Schlussfolgerungen: Die homogen kräftige endotheliale ACE-Expression im kapillären Hämangiom sowie die schwache Expression in den kavernösen Hämangiomen korreliert mit der gefäßtypspezifisch heterogenen ACE-Expression in gesundem Lungengewebe. Da die Tumorzellen der Hämangioendotheliome und Angiosarkome keine homogene bzw. stärkere ACE-Expression zeigten, kann ACE nicht als spezifischer Marker für primäre pulmonale Gefäßtumoren gelten. Aufgrund der ACE-Expression durch neoangiogenetische Endothelzellen ist jedoch die Bedeutung von ACE als Marker angiogenetischer Gefäßprozesse zu überprüfen.