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DOI: 10.1055/s-2003-822232
Komplette Remission kutaner Satelliten- und in-transit Metastasen eines malignen Melanoms nach isolierter hyperthermer Extremitätenperfusion und topischer Imiquimodbehandlung
Wir berichten über eine 64-jährige Patientin mit metastasiertem malignem Melanom, deren ausgedehnte Satelliten- und in-transit-Metastasierung erfolgreich mittels hyperthermer Extremitäten-Chemoperfusion und anschließender Lokaltherapie mit Imiquimod erfolgreich behandelt wurde. Bei der Patientin wurde im April 2000 ein Melanom am rechten Fuß diagnostiziert. Von einer adjuvanten Immuntherapie mit Interferon-α wurde aufgrund einer vorliegenden endogenen Depression abgesehen. Sechs Monate nach Primärexzision traten vereinzelte Satellitenmetastasen am rechten Unterschenkel auf, die chirurgisch entfernt wurden. Im Juli 2002 wurde sonografisch die Verdachtsdiagnose einer Lymphknotenmetastastasierung der rechten Leiste gestellt. Im August 2002 wurde die Patientin erstmals in unserer dermato-onkologischen Ambulanz mit Lymphknotenmetastasen der rechten Leiste sowie kutanen Satelliten und in-transit-Metastasen am rechten Unterschenkel und Oberschenkel vorstellig. Es wurde eine komplette Lymphknotendissektion der rechten Leiste mit begleitender hyperthermer Extremitätenperfusion mit Melphalan und TNF-α durchgeführt. 2 Monate post-OP zeigte sich eine deutliche, jedoch nicht vollständige Regression der kutanen Metastasen. Daher wurde eine lokale Behandlung mit 12,5mg Imiquimod 3×/Woche angeschlossen. Diese Therapie führte zunächst zu einer inflammatorischen Lokalreaktion; anschließend jedoch nach 3 Monaten zu einer kompletten Remission der verbliebenen Metastasen. Der hier präsentierte Fall zeigt die hypertherme Extremitätenperfusion in Kombination mit einer anschließenden Lokaltherapie mit Imiquimod als effektive und gut verträgliche therapeutische Option bei ausgedehnter, inoperabler Satelliten- oder in-transit-Metastasierung des malignen Melanoms.