Aktuelle Dermatologie 2003; 29 - V17
DOI: 10.1055/s-2003-822213

Ultraschall in vivo/in vitro, FNAC und Tyrosinase RT-PCR des Sentinel node bei Melanompatienten

C Voit 1, G Schäfer 1, U Trefzer 1, A Schoengen 2, M Schwürzer-Voit 1, T Mayer 2, H Audring 1, A Lukowsky 1, H Winter 1, R Hasert 1, W Sterry 1, M Kron 3
  • 1Abt. Dermatologie Charité Humboldt Universität Berlin
  • 2Abt. Hämatologie/Onkologie Bundeswehrkrankenhaus Ulm
  • 3Abt. Biometrie und Medizinische Dokumentation Universität Ulm

Die Sentinel-Node-(SN)-Technik erlaubt bei Melanompatienten die Entdeckung von Mikrometastasen, ein frühes Staging und filtert Pat. heraus, die von adjuvanten Therapien profitieren könnten. Ziel der prospektiven Studie war die sonographische Charakterisierung von 131 SNs von 114 Melanompat. (Alter: Median 60J (20–88J), Tumordicke: Med. 2mm (0–18mm). SN Größe war im Median 831 mm3 (35–7788 mm3) in vivo. Nach Darstellung des SN im Ultraschall (US) wird dieser mittels Feinnadelaspirationszytologie (FNAC) untersucht. FNAC Material wird teils schockgefroren für Tyrosinase RT-PCR (FNA-PCR), teils für zytologische Evaluation genutzt. In vivo Daten werden mit in vitro Daten des nach Lymphabstromszintigraphie/Patentblaumarkierung exzidierten SN verglichen. Bis heute wurden 100 SNs gleichzeitig in vivo und in vitro, weitere 44 SNs in vivo oder in vitro evaluiert. Die Validierung per US zeigte eine Sensitivität von 76% und Spezifität von 75%. Kombination von US, FNAC und FNA-PCR führte zu einer leichten Verbesserung (Sensit. 80%; Spezif. 75%). 19/22 histologisch positiven SNs wurden bereits via US als maligne/suspekt für Malignität (m/sfm) eingestuft. Weitere 3 Pat. zeigten nur immunhistologisch 1–5 positive Einzelzellen, von denen 1 Fall bereits m/sfm im US war. Inwieweit hieraus Metastasen entstehen, wird das prolongierte Follow-up klären. In 9/20 histologisch gesicherten Metastasen war die FNA-PCR positiv verglichen mit 12/20 Fällen, die m/sfm in der FNAC waren. 1 Pat. wies eine zeitgleiche positive Blut-PCR auf und hat mittlerweile rezidiviert. Durch die vorgestellte Technik können zusätzliche Informationen zu (Mikro)metastasierung, Tumorprogression gewonnen werden. Weiter können SN, nachgeschaltete Lk und in transit Strecke nahezu nicht invasiv untersucht werden. So können Lymphknotenstationen von Pat. mit positiven in vivo Ergebnissen direkt einer Dissektion zugeführt werden und Metastasen auch bei Pat. unter 1mm Tumordicke ohne reguläre SNbiopsie verifiziert werden.