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DOI: 10.1055/s-2003-822042
Ein Beitrag zur objektiven Qualitätskontrolle in der Endoprothetik
Fragestellung: Ganganalyse gilt als ein Ansatz zur TEP-Qualitätskontrolle an der unteren Extremität. Ein neues Laufband (ADAL) mit zwei separaten Bändern wurde multizentrisch (St. Etienne, Nancy, Paris, Marburg) evaluiert. Ziel ist die Messung der Bodenreaktionskräfte (BRK) prä- und 3 Monate postop. nach Hüft- bzw. Knie-TEP.
Methoden: In Marburg wurden prospektiv 30 gesunde Probanden, 15 Hüft-TEPs und 15 Knie-TEPs eingeschlossen. Die Messung der individuellen Ganggeschwindigkeit mit 30%iger Erhöhung und Verminderung erfolgte jeweils präop. und 3 Monate postop. Registriert wurden BRF und Impulse.
Ergebnisse: In der Hüft-TEP Gruppe wurde postop. ein höheres vertikales Kraftmax., eine längere Standbeinphase und eine Abnahme der abbremsenden Kraft beobachtet (p<0,05). Auch auf der nichtop. Seite fand sich ein höheres vertikales Kraftmax. In der Knie-TEP-Gruppe wurde postop. ebenfalls ein höheres vertikales Kraftmax., allerdings eine Abnahme der Standbeinphase gemessen (p<0,05). Auf der nichtop. Seite zeigte sich kompensatorisch eine höhere vertikale Kraft und ein höherer vertikaler Impuls (p<0,05).
Schlussfolgerungen: Dynamische Laufbandmessung erfasst sensitiv und objektiv op-bedingte Veränderungen und Rehabilitation. Die max. vertikale Kraft eignet sich empfindlicher Parameter zur objektiven Qualitätskontrolle nach TEP. Die Methode könnte in der Zukunft für die Evaluation unterschiedlicher Zugänge geeignet sein: anterolateral oder transgluteal an der Hüfte bzw. konventionell oder minimal invasiv am Knie.
Danksagung: Centre National de l'Expertise Hospitalière, Paris