Z Orthop Ihre Grenzgeb 2003; 141 - X100
DOI: 10.1055/s-2003-821995

Desarthrodesierung des Hüftgelenkes

E Rutz 1, D Schäfer 1, E Morscher 1
  • 1Orthopädische Universitätsklinik, Kantonsspital Basel, Schweiz

Fragestellung: Outcome nach Desarthrodesierung des Hüftgelenkes durch Hüfttotalprothese

Methoden: Retrospektive Kohortenstudie: 16 Patienten wurden von 1980 bis 2001 operiert. 9 Männer und 7 Frauen. Der durchschnittliche Zeitraum von der Arthrodese (spontan oder operativ) bis zur Desarthrodesierung betrug 32,5 Jahre (2–61 Jahre). Die primären Operationsindikationen zur Konversion waren: Rückenschmerzen (n=10), Hüftprobleme (n=3), Knieschmerzen (n=2) und einmal eine pertrochantere Femurfraktur bei ankylosierter Hüfte. Alle Operationen wurden von in der Hüftarthroplastik erfahrenen Operateuren durchgeführt.

Ergebnisse: Die durchschnittliche Nachkontrollzeit betrug 5,2 Jahre (2–13,3). Der durchschnittliche Harris Hip Score betrug 86,4 Punkte (70,1–99,0). 7 Patienten waren vollkommen beschwerdefrei, 7 gaben eine Schmerzreduktion an und 2 verspürten keine Schmerzverbesserung. Alle Patienten würden nochmals die Desarthrodesierung anstreben. Das Trendelenburgzeichen war negativ oder mild bei 9 und mässig bis stark positiv bei 7 Patienten. Wir fanden folgende Komplikationen: 2 aseptische Schaftlockerungen und 2 tiefe Wundinfektionen, wobei jeweils ein Revisioneingriff nötig war.

Schlussfolgerungen: Die Desarthrodesierung durch Hüfttotalprothese kann auch nach langer Dauer der Arthrodese zu sehr zufriedenstellenden Resultaten führen. Eine vollkommen schmerzfreie Gelenkfunktion und zugleich negatives Trendelenburgzeichen fanden wir jedoch nur in einem Viertel der Patienten.