Z Orthop Ihre Grenzgeb 2003; 141 - X92
DOI: 10.1055/s-2003-821987

Welcher Patient erlebt eine 15-Jahres-Kontrolle seiner Hüfttotalprothese? Untersuchung von Demographie und Outcome

U Riede 1, M Lüem 1, S Wachtl 1, PE Ochsner 1
  • 1Orthopädische Klinik Kantonsspital Liestal, Schweiz

Fragestellung: Studien zeigen, dass das Alter der 15 oder 20 Jahre postop. untersuchten Patienten deutlich unter dem des Durchschnittskollektives liegt. Andererseits ist bei jüngeren und aktiven Patienten eine höhere Revisionsrate bekannt. Wen können wir also 15 Jahre nach der Implantation einer Hüfttotalprothese noch untersuchen? Den jüngeren und körperlich aktiven Patienten oder den alten mit dem geringen Anspruch an das Implantat?

Methoden: 161 konsekutiv implantierte (1984–1987) MEM GS-Prothesen bei 152 Patienten, Alter bei OP 68,3J. Dokumentation klinischer und Rx-Daten (präop. und nach 1, 2, 5, 10 und 15 Jahre postop.). Nach 15 Jahren sind 44 Implantate (Alter 76,5J.) noch im Follow-up. Diese wurden im Vergleich zum Gesamtkollektiv (n=161) im zeitlichen Verlauf untersucht.

Ergebnisse: Das Alter des 15-J.- Kollektivs bei OP lag mit 61,4J. 7J. unter dem des Gesamtkollektivs. Beide Kollektive hatten präop. keine signifikanten Unterschiede bei Hüftschmerz (p=0,097) und Flexion (p=0,567). Die präop. Gehfähigkeit war im 15-J-Kollektiv (p=0,02) signifikant besser. In der 10-Jahres-Kontrolle besteht bei Hüftschmerz (p=0,33), und Zufriedenheit (p=0,1) kein signifikanter Unterschied. Am deutlichsten in der Gehfähigkeit (p=0,0001) aber auch bei der Flexion (p=0,002) hat das 15-J.-Kollektiv das bessere Ergebnis.

Schlussfolgerungen: Das OP-Alter hat einen großen Einfluss auf das Ergebnis im Langzeit Follow-up. Die Patienten, welche eine 15-Jahres-Kontrolle nach einer HTP erleben, sind bei gleichem Schmerzempfinden präop. jünger und leistungsfähiger als das Durchschnittskollektiv.