Z Orthop Ihre Grenzgeb 2003; 141 - X87
DOI: 10.1055/s-2003-821982

Sonographische vs. MR-tomographische Beurteilung der Glutealmuskulatur bei manifester Koxarthrose

M Antosch 1, D Neumann 1, C Klein 1, U Dorn 1
  • 1Landesklinik für Orthopädie Salzburg, Österreich

Problemstellung: Zur Erfassung von Teil- und Komplettdehiszenzen sollten für die pelvikotrochantäre Muskulatur (M. medius + minimus) – in Anlehnung an die Rotatorenmanschette – sonographische und MR-tomographische Beurteilungskriterien erarbeitet werden. Somit musste zunächst eine deskriptiv-sonoanatomische Darstellung des Glutealmuskelansatzes am Trochanter major erarbeitet und mit der MR-tomographischen Darstellung verglichen werden. Ziel war, Reproduzierbarkeit sowie Standardisierungsmöglichkeit der Untersuchungsverfahren zu erheben.

Patienten und Methode: Anhand von 12 Pat. wurde am Tag vor geplanter Hüft-TEP-Implantation insgesamt 12 Sonographien und MR-Tomogramme der Glutealregion durchgeführt. Die Beurteilung wurde klinischen, radiologischen und intraoperativen Befunden gegenübergestellt.

Ergebnisse: Die Sono- und MR-Anatomie des Gluteusansatzes lässt sich mit den definierten Schnittebenen gut und einheitlich darstellen. Anhand der standardisierten Untersuchungstechnik lassen sich damit vergleichbare Beurteilungen der Trochanterregion dokumentieren.

Schlussfolgerung: Aufgrund von Sono- und MR-Anatomie ist die Erkennung und Beurteilung von Dehiszenzen im Trochanterbereich gut möglich. Mit den erwähnten bildgebenden Verfahren wird die Indikationsstellung zum Reparationseingriff erleichtert. Der Vorteil der Sonographie besteht in der leichteren Verfügbarkeit, geringeren Kosten und der fehlenden Patientenbelastung, gegenüber der MR-Methode ist die Untersucherabhängigkeit nachteilig.