Z Orthop Ihre Grenzgeb 2003; 141 - O11_3
DOI: 10.1055/s-2003-821671

Klassifikation der periprothetischen Membran bei Endoprothesenlockerung

L Morawietz 1, T Gehrke 2, R Claßen 1, J Schröder 3, T Schubert 4, J Neidel 3, V Krenn 1
  • 1Uni-Klinik Charité, Pathologie, Berlin
  • 2ENDO-Klinik Hamburg
  • 3Uni-Klinik Charité, Orthopädie, Berlin
  • 4Pathologie, Uni-Klinik Regensburg

Fragestellung: Die Etablierung definierter histopathologischer Kriterien zur Klassifikation der periprothetischen Membran bei Endoprothesenlockerung zur Standardisierung und ätiologischen Abklärung des Lockerungsprozesses.

Methoden: Die Klassifikation lässt durch definierte histopathologische Charakteristika folgende vier Typen unterscheiden:

Typ I: Periprothetische Membran vom abriebinduzierten Typ (Makrophagen und multinukläre Riesenzellen nehmen mehr als 20% der Fläche ein)

Typ II: Periprothetische Membran vom infektiösen Typ (mindestens 5 high-power-fields mit mindestens je 2 neutrophilen Granulozyten)

Typ III: Periprothetische Membran vom Mischtyp (Kriterien für Typ I und Typ II sind erfüllt)

Typ IV: Periprothetische Membran vom Indifferenztyp (weder Kriterien für Typ I noch für Typ II)

Periprothetisches Gewebe von 150 Patienten (w n=84, m n=66) mit Hüft- und Knieendoprothesen wegen Arthrose wurde von drei Untersuchern klassifiziert.

Ergebnisse: Die Reproduzierbarkeit zwischen den drei Befundern war vergleichbar mit der anderer histopathologischer Klassifikationsschemata. Die Konsensus-Diagnose der drei Befunder zeigte eine gute Übereinstimmung mit den klinischen und mikrobiologischen Diagnosen.

Schlussfolgerungen: Die histopathologische Analyse zeigt eine gute Reproduzierbarkeit und Korrelation dieses histopathologischen Klassifikationssystems und ermöglicht somit eine standardisierte Diagnose der Endoprothesenlockerung.