Z Orthop Ihre Grenzgeb 2003; 141 - K22_5
DOI: 10.1055/s-2003-821664

Genauigkeit von CT bei der Diagnostik und Größenbestimmung periazetabulärer Osteolysen nach Hüftgelenkersatz – eine Kadaverstudie

A Claus 1, 2, SM Tottermann 3, CJ Sychterz 1, CA Engh 1
  • 1Anderson Orthopedic Research Institute, Alexandria, VA, USA
  • 2Orthopaedische Universitaetsklinik Mannheim
  • 3Department of Radiology, University of Rochester Medical Center, Rochester, NY, USA

Fragestellung: Artefakte durch Metallimplantate beeinträchtigen die Aussagekraft der Computertomographie (CT) bei der Verwendung von CT nach Hüftgelenkersatz. Anhand eines Kadaver-Osteolysenmodells wird die Genauigkeit eines CT-Bildnachbearbeitungsverfahrens, welches bei der Identifikation, Lokalisation und Größenbestimmung von Beckenosteolysen nach Hüftgelenkersatz verwendet werden kann, überprüft.

Methodik: In 4 Kadaverbecken wurden zementfreie bilateralen Hüftprothesen implantiert und ein Basis-CT des gesamten Beckens erstellt. Nach Pfannenexplantation wurden 2 Knochendefekte in definierter Lage (Ileum, Ischium, Pubis, hinterer Pfannenrand) gesetzt und volumenvermessen. Nach Pfannenreimplantation wurde eine zweites Becken-CT angefertigt. Jeder Defekt wurde insgesamt noch 2-mal vergrößert, vermessen und ein CT angefertigt. Ein Artefakt-Unterdrückungs- sowie eines Segmentierungsalgorithmus wurden verwendet, um die CT-Bilder auf das Vorliegen von Osteolysen, deren Lokalisation und 3-dimensionaler Größe auszuwerten.

Ergebnis: 39 von 48 (81%) Defekten wurden durch das CT identifiziert und korrekt lokalisiert. Die Identifikationsrate war abhängig von der Defektlokalisation, 100% der Defekte im Ilium, 89% am hinteren Pfannenrand, 78% im Ischium und 50% im Bereich des Os pubis wurden korrekt identifiziert. CT überschätzte das Volumen der identifizierten Defekte um durchschnittlich 0,5±2,3cm3.

Schlussfolgerung: CT mit Artefakt-Suppression kann zum genauen Monitoring von behandelten und unbehandelten Osteolysen nach Hüftgelenkersatz genutzt werden.