Z Orthop Ihre Grenzgeb 2003; 141 - K15_1
DOI: 10.1055/s-2003-821617

Verschleißraten der Metall-Metall-Paarung METASUL®

CB Rieker 1, P Köttig 1, V Rieder 1
  • 1Centerpulse Orthopedics Ltd., Winterthur, Schweiz

Fragestellung: Untersuchungen von Metall-Metall-Paarungen der ersten Generation (Typ McKee-Farrar) haben gezeigt, dass der Verschleiß dieser Prothesen im Bereich von 5 bis 10µm pro Jahr liegt. Aus diesem Grund wurde die Metall-Metall-Paarung METASUL® (zweite Generation von Metall-Metall-Paarungen) entwickelt. Die erste Implantation einer METASUL®-Paarung fand im Jahr 1988 statt.

Methodik: Bis heute sind mehr als 200'000 METASUL®-Paarungen weltweit implantiert worden. Es wurden bisher 366 METASUL®-Explantate (194 Köpfe/172 Pfannen) vom Hersteller auf ihr Verschleißverhalten untersucht (Zeit in-vivo: 2–117 Monate). Die Gründe der Explantationen waren: 15% Luxationen, 10% Schaftlockerungen, 14% Pfannenlockerungen und 61% Andere (Infektionen, ...). Der maximale lineare Verschleiß wurde mittels einer Koordinaten-Messmaschine mit einer Genauigkeit von 0.8µm gemessen.

Ergebnis: Folgende maximale lineare Verschleißraten (für Paarungen) wurden gemessen: 35µm pro Jahr für das erste Jahr in-vivo (Einlaufsphase) und 5µm pro Jahr nach der Einlaufsphase. Die Verschleißraten der Metall-Metall-Paarung METASUL® sind vergleichbar mit denen der erfolgreichen Metall-Metall-Paarungen der ersten Generation und sind 40 mal kleiner als die Verschleißrate der Paarung Keramik – Polyethylen (200µm pro Jahr).

Schlussfolgerung: Die klinischen Ergebnisse der METASUL®-Paarung und auch Röntgenbilder bestätigen die minimale Verschleißrate. Die ersten Ergebnisse der METASUL®-Untersuchungen zeigen, dass eine Metall-Metall-Paarung eine mögliche Lösung gegen die Spätlockerung sein könnte.