Z Orthop Ihre Grenzgeb 2003; 141 - K14_5
DOI: 10.1055/s-2003-821612

Die Druckscheibenendoprothese des Hüftgelenkes: 5–9-Jahres-Ergebnisse

B Ishaque 1, S Wienbeck 1, H Stürz 1
  • 1Orthopädische Uni-Klinik Giessen

Fragestellung: Sind die Ergebnisse nach Implantation der Druckscheibenendoprothese (DSP) vor dem Hintergrund wachsender Qualitätsansprüche vertretbar?

Methodik: Zur Ergebnisevaluation wurden die klinischen (HHS) und radiologischen Untersuchungen (Hauseigene Sektoreinteilung) im Verlauf herangezogen und statistisch ausgewertet. Bis Juni 2002 wurden bei insgesamt 344 Patienten (Durchschnittsalter 53,4 Jahre) 386 DSP aufgrund primärer und sekundärer Koxarthrosen in der orthopädischen Uni-Klinik Gießen implantiert. In das Nachuntersuchungskollektiv mit einem Mindest-Follow-up von 5 Jahren fielen 170 DSP bei 159 Patienten. Daneben wurden auch die 25 Patienten, bei denen in unserer Klinik eine Wechseloperation erforderlich wurde in die Gesamtbewertung miteinbezogen.

Ergebnisse: Die klinischen Ergebnisse waren gut. So wurden im HHS 89,4 Punkte erzielt, der Median lag bei 92,6 Punkten. Radiologische Saumbildungen zeigten sich als stress shielding Phänomen gehäuft unter der Druckscheibe. Eine Bedeutung im Hinblick auf eine mögliche Lockerung gewinnen sie aber erst dann, wenn sie auf den konischen Prothesenanteil konfluieren. Auch die Ergebnisse nach Wechseloperation der DSP überzeugten. So gelang es bei allen, die DSP gegen eine Standardprothese auszutauschen. 17 Monate nach der Revision erzielten die Patienten 87,3 Punkte im HHS. Die Standzeit der Prothese nach Kaplan-Meier betrug 92,2% für 8 Jahre.

Schlussfolgerung: In Anbetracht der vorliegenden Ergebnisse wird die DSP wachsenden Qualitätsansprüchen gerecht und ist prädestiniert für die Versorgung junger Patienten.