Z Orthop Ihre Grenzgeb 2003; 141 - K14_2
DOI: 10.1055/s-2003-821609

Die endoprothetische Versorgung von Hüftkopfnekrosen – zementiert oder zementfrei?

S Radke 1, U Sauer 1, S Kirschner 1, J Lermann 1, C Hendrich 1
  • 1Othopädische Klinik, König-Ludwig Haus, Universität Würzburg

10% aller Hüftendoprothesen werden aufgrund einer Hüftkopfnekrose im Spätstadium implantiert. Ziel dieser Studie ist es, die Ergebnisse zementierter und zementfreier Endoprothesen bei der Versorgung von Hüftkopfnekrosen gegenüberzustellen.

Studiendesign: Alle Patienten die im Zeitraum von 1992–2000 an einer Hüftkopfnekrose erkrankten und mit einer zementierten Müller-Geradschaftprothese (Fa. Protek) oder einer zementfreien Bikontaktprothese (Fa. Aesculap) behandelt wurden, gingen in die Studie ein. Der prä- und postoperative HHS wurde erhoben. Die Röntgenbild wurden auf Lockerungen bzw. vorliegende RLL's untersucht. Eine Migrationsanalyse wurde mittels EBRA-FCA durchgeführt.

Ergebnisse: 31 Patienten wurden mit einer Müller-Geradschaftprothese versorgt (Gruppe 1) und 49 Patienten mit einem Bikontact-Schaft (Gruppe 2). In der Gruppe 1 betrug der Altersdurchschnitt 65 (48–86) Jahre, in der Gruppe 2 48 (25–63) Jahre. Entsprechend der Altersverteilung unterschied sich die ASA Einstufung. Das Osteo-nekroserisikofaktorprofil beider Gruppen war vergleichbar bis auf signifikant mehr Rheumatiker in der Gruppe I (p=0,05 Fisher Exakter Test). Der Healy index, als Maß der Qualität des bone stocks, war für beide Gruppen gleich. Schaftlockerungen wurde in keiner Gruppe beobachtet. Das Ausmaß der RLL's sowie die Migrationsanalyse ergab keinen Unterschied für beide Gruppen.

Zusammenfassung: Trotz unterschiedlicher Altersverteilung in beiden Gruppen zeigen die vorgelegten 2–8-Jahres-Ergebnisse vergleichbare Ergebnisse mit zementfreien und zementierten Schäften.