Z Orthop Ihre Grenzgeb 2003; 141 - K8_9
DOI: 10.1055/s-2003-821595

Der Einfluss der femoralen Rotation auf die intraartikuläre Druckverteilung bei Verwendung einer mobilen und festen Plattform nach Knie-TEP

O Kessler 1, D Wirz 2, B Göpfert 2, R Streicher 1, KH Widmer 2
  • 1CASA Group Stryker Europe, Thalwil, Schweiz
  • 2LOB, Basel, Schweiz

Fragestellung: Die femorale Malrotation führt neben möglichen klinischen Symptomen zu unterschiedlichen Druckbelastungen des Polyethylen-Einsatzes. Theoretisch soll die Verwendung einer mobilen Plattform solche Rotationsfehler kompensieren können. Ziel der Studie war es, diese Theorie zu überprüfen.

Methodik: In 8 frischen Kadaverknien wurde mithilfe des Stryker Navigationssystems eine Scorpio-Knieendoprothese implantiert. Die femorale Komponente wurde auf einer speziellen Halterung fixiert, die es ermöglicht, die axiale Rotation stufenlos einzustellen. Anschließend wurde jedes Knie in einen Bewegungssimulator eingespannt und eine korrekte Ausrichtung mithilfe des Navigationsgerätes durchgeführt. Mit einem Quadrizepszug von 800 N wurden die Knie statisch und dynamisch flektiert. Mittels einer intraartikulär angebrachten Tekscan-Druckmessfolie wurde die Druckverteilung in Flexion und Extension in Neutral- sowie verschiedenen Rotationsfehlstellungen gemessen. Zusätzlich wurde die Bewegung der mobilen Plattform mit optischen Markern registriert.

Ergebnis: Die unterschiedlichen Rotation der Femurkomponenten führt zu asymetrischen Erweiterung bzw. Einengungen des Gelenkspaltes abhängig vom jeweiligen Flexionsgrad. Dieses führte zu einer Erniedrigung bzw. Erhöhung des Druckes im ipsilateralen Gelenkkompartiment mit speziellem Druckverteilungsmuster. Ein Unterschied zwischen mobiler und fixierter Plattform wurde in allen Fällen beobachtet.

Schlussfolgerung: Die Verwendung einer mobilen Plattform führt zu geringeren Drücken bei Rotationsfehlern.