Z Orthop Ihre Grenzgeb 2003; 141 - K11_6
DOI: 10.1055/s-2003-821543

Technik, Anwendungsbreite und Risiken der Scarf-Osteotomie beim Hallux valgus

HP Abt 1, J Mortier 1, L Zichner 1
  • 1Orthopädische Universitätsklinik Stiftung Friedrichsheim, Frankfurt am Main

In der Orthopädischen Universitätsklink Stiftung Friedrichsheim in Frankfurt am Main wird in ca. 65% der Fälle zur operativen Korrektur des Hallux valgus die Scarf-Osteotomie eingesetzt. Sie stellt bei Beachtung des korrekten Osteotomie-Verlaufes auch bei sehr hohem Intermetatarsalwinkel ein zuverlässiges Verfahren mit hoher Stabilität dar. Die Möglichkeit der Translation beträgt bis zu 3/4 Schaftbreite, zusätzlich kann durch proximale Rotation nach lateral eine Korrektur des proximalen Gelenkwinkels in begrenztem Umfang erfolgen. Die Unterstellung des ersten Strahles unter die Großzehe und Reposition über die Sesambeine erfolgt unter Sicht, so dass auch eine Überkorrektur sicher vermieden werden kann. Die Umsetzung der präoperativen Planung ist somit problemlos. Durch die stabile Fixation mit zwei Schrauben ist eine Vollbelastung im Verbandsschuh oder Vorfußentlastungsschuh für ca. 4 Wochen ausreichend. Schwierigkeiten ergeben sich bei hochgradiger Osteoporose, bei nicht aufeinander abgestimmter Lage der beiden queren Schrägosteotomien und falscher Lage des Längsschnittes. Bei nur geringgradiger Hallux-valgus-Bildung, bei gelenkerhaltenden Verfahren bei Hallux rigidus sowie bei hohem proximalem Gelenkwinkel empfehlen sich subkapitale Osteotomien. Im Vortrag werden Indikation, Technik und Fehlermöglichkeiten erläutert und Nachuntersuchungsergebnisse von 1 bis 5 Jahren vorgestellt.