Z Orthop Ihre Grenzgeb 2003; 141 - O21_1
DOI: 10.1055/s-2003-821484

Ergebnisse einer prospektiv-randomisierten Studie zur Wirksamkeit hoch- und niedrigenergetischer ESWT beim Supraspinatussehnensyndrom

J Schmitt 1, M Arendt 1, M Haake 1
  • 1Orthopädische Universitätsklinik Marburg

Fragestellung: Ist die hochenergetische extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) der niedrigenergetischen ESWT beim Supraspinatussehnensyndrom überlegen?

Methoden: Prospektiver, randomisierter, einfachblinder Parallelgruppenvergleich mit unabhängigem Observer (2 mal 20 Patienten). Hauptzielkriterium war der alters- und geschlechtskorrigierte Constant-Score nach 12 Wochen.

Ergebnisse: Weder für das Hauptzielkriterium (Constant-Score) noch für die Nebenzielkriterien (Belastungsschmerz, Ruheschmerz, subjektive Verbesserung) konnte eine Überlegenheit der hoch- gegenüber der niedrigenergetischen Stoßwelle gezeigt werden. Schwere Nebenwirkungen traten nicht auf. In beiden Gruppen zeigte sich eine deutliche Verbesserung des Hauptzielkriteriums nach 12 Wochen: In der hochenergetischen Gruppe stieg der Constant-Score von 46 auf 80 und in der niedrigenergetischen Gruppe von 49 auf 68 Prozentpunkte an.

Schlussfolgerungen: Ähnlich wie bereits für den Vergleich der niedrigenergetischen ESWT mit Placebo-ESWT konnte auch in dieser Studie kein Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen gefunden werden. Eine Anwendung der hochenergetischen ESWT beim Supraspinatussehnensyndrom kann außerhalb klinischer Studien nicht empfohlen werden.