Z Orthop Ihre Grenzgeb 2003; 141 - O14_7
DOI: 10.1055/s-2003-821478

Prospektive Beobachtung von 367 Patienten mit interskalenärem Plexuskatheter zur peri- und postoperativen Schmerztherapie bei Schultereingriffen

T Ehrmann 1, F Rindfleisch 2, B Landauer 2, L Seebauer 1
  • 1Orthopädie KH München-Bogenhausen
  • 2Anästhesie KH München-Bogenhausen

Fragestellung: Wie effektiv ist die peri- und postoperative Schmerztherapie mit interskalenärem Plexuskatheter? Mit welchen passageren und persistierenden Nebenwirkungen muss gerechnet werden?

Methoden: Im Zeitraum vom 1.3.01 bis zum 31.8.02 wurde bei 367 Patienten zur peri- und postoperativen Schmerztherapie ein interskalenärer Plexuskatheter gelegt. Die Indikation zum Plexuskatheter war gegeben bei: Schultersteifen – Schulterprothesen – Rotatorenmanschetten-Rekonstruktionen – und bei starkem präoperativem Schmerz. Über den präoperativ interskalenär gelegten Plexuskatheter wurde perioperativ eine Interskalenusblockade mit 30–40ml Carbostesin® 0,25% durchgeführt. Die postoperative Perfusion wurde beschwerdeorientiert durchgeführt. Der Schmerzverlauf wurde mit einer VAS erfasst.

Ergebnisse:

Effektivität:

  • Sehr guter Effekt bei 90.2% (n=331)

  • Lageveränderung mit Wirkverschlechterung bzw. -verlust bei 4.6%

  • Ausreichend guter Effekt bei 3.3% (n=12)

  • Schlechter bzw. kein Effekt bei 5.7% (n=21)

Nebenwirkungen:

  • Phrenikusparese bei 3% (n=11)

  • Rekurrensparese bei 3.5% (n=13)

  • Phonationsproblem/Kloßgefühl bei 0.8% (n=3)

  • Plexusirritationen bei 1.4% (n=5)

  • Entfernung wegen stärkstem Injektionsschmerz bei 0.8% (n=3)

Infektionen: Keine.

Schlussfolgerungen: Neben der systemischen Schmerztherapie und der peri/intraartikulären Applikation von Lokalanästhetika oder Opiaten ist die interskalenäre Plexusblockade via Katheter die bei weitem effektivste Schmerztherapie nach schulterchirurgischen Eingriffen.