Z Orthop Ihre Grenzgeb 2003; 141 - O13_11
DOI: 10.1055/s-2003-821470

Proximale Femurfrakturen beim alten Menschen versorgt mittels Hüfttotalarthroplastik

E Rutz 1, D Schäfer 1, B Hintermann 1, W Dick 1
  • 1Orthopädische Universitätsklinik, Kantonsspital Basel, Basel, Schweiz

Fragestellung: Komplikationsrate nach totalem Gelenksersatz bei proximaler Femurfraktur alter Menschen.

Methoden: Retrospektive Kohortenstudie:53 Patienten wurden vom 1.1.1995 bis zum 8.7.2002 operiert. 12 Männer (Durchschnittsalter: 75,1 Jahre, 61–90) und 41 Frauen (Durchschnittsalter:78,2 Jahre, 61–91). 42 (=79,3%) Patienten wiesen Koxarthrose auf. Alle Operationen wurden von in der Hüftarthroplastik erfahrenen Operateuren durchgeführt.

Ergebnisse: 39 (73,6%) Patienten konnten insgesamt nachkontrolliert werden. Die durchschnittliche Nachkontrollzeit (NZ) war 55,5 Monate und der durchschnittliche Harris Hip Score (HHS) betrug 86,3. 22 (=41,5%) Patienten wurden klinisch und radiologisch nachkontrolliert: die NZ war 63,5 Monate (6–90). Der HHS betrug 90,1 (78–97,7). 17 (=32,1%) Patienten wurden aufgrund der Krankenakten nachkontrolliert: Hier war die NZ 45,1 Monate (2–84) und der HSS betrug 81,3 (60–92). Bei 14 (=26,4%) Patienten konnte keine Nachkontrolle durchgeführt werden. Bei Studienende lebten 25 (=47,2%), 19 (=35,8%) waren tot und 9 (=17,0%) Patienten konnten nicht erreicht werden. Als frühpostoperative Komplikation zeigte sich bei 3 Patienten eine einmalige Hüftgelenkluxation, die alle geschlossen reponiert werden konnten. Einmal war eine Wundrevision notwendig. Die 3-Monatsmortalität betrug 1,9% (1 Pat.). Die einzige Spätkomplikation war eine aseptische Schaftlockerung nach 67 Monaten.

Schlussfolgerungen: Die Versorgung von proximalen Femurfrakturen mittels Hüfttotalarthroplastik präsentiert sich im vorliegenden Krankengut als eine sichere und komplikationsarme Methode.