Z Orthop Ihre Grenzgeb 2003; 141 - K17_4
DOI: 10.1055/s-2003-821438

Lumbale Spinalkanalstenosen bei degenerativer Spondylolisthesis

S Schwarke 1, M Vahldiek 1, M Hackbarth 1, FW Hagena 1
  • 1Auguste-Viktoria-Klinik, Orthopädische Fachklinik Bad Oeynhausen

Neben degenerativen Skoliosen und multisegmentalem Bandscheibenverschleiß stellen degenerative Spondylolisthesen eine Hauptursache der lumbalen Spinalkanalstenosen dar. Anders als bei der dysplastischen Spondylolisthese, bei der meist das Segment L5/S1 betroffen ist, scheint in unserem Krankengut das Segment L4/5, gefolgt von dem Segment L3/4 am häufigsten eine degenerative Spondylolisthese zu entwickeln. Die klinische Symptomatik ist geprägt durch eine Claudicatio spinalis mit und ohne radikuläre Symptomatik.

Methoden: Von 01/2001 bis 12/2002 wurden 24 Patienten mit einer Spinalkanalstenose bei degenerativer Spondylolisthesis operiert. Das Durchschnittsalter betrug 48 Jahre. Bei allen Patienten lag eine Claudicatio spinalis mit Wegstreckeneinschränkung auf <500m vor. Häufig bestanden radikuläre Defizite. Die operative Behandlung bestand in 12 Fällen aus einsegmentalen posterioren interkorporellen Fusionen (PLIF), in 8 Fällen aus zweisegmentalen posterolateralen Fusionen und in 4 Fällen aus dorsoventralen Fusionen.

Ergebnisse: Alle Patienten profitierten von der Operation. Die Schmerzsymptomatik konnte nach Auswertung der analogen Schmerzskala von 7,3 auf 2,4 gesenkt, die Gehstrecke konnte von 70m auf >1000m erhöht werden. In 2 der 24 Fälle traten Komplikationen auf, eine Duraverletzung und eine Wundinfektionen.

Schlussfolgerungen: Die degenerativen Spondylolisthesen ist eine der Hauptursachen lumbaler Spinalkanalstenosen. Durch operative Versorgung mit Reposition der Fehlstellung und Dekompression der neurogenen Strukturen lassen sich sehr gute Operationsergebnisse erreichen.