RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2003-821380
Mittelfristige Ergebnisse eines Koordinationstrainings nach Knie- und Hüftprothesenimplantation
Fragestellung: An 56 Patienten konnte in einer prospektiven Studie der kurzfristige positive Trainingseffekt eines 6-wöchigen Koordinationstrainings nach Prothesenimplantation auf das Behandlungsergebnis nachgewiesen werden. Fragestellung dieser Studie ist, ob ein anhaltender Trainingseffekt ein Jahr nach Implantation besteht.
Methoden: In einer prospektiven Studie absolvierten Patienten mit Hüft- bzw. Knieprothesen im Alter von 45–70 Jahren ein 6-wöchiges Trainingsprogramm mit zwei 45-minütigen Trainingseinheiten pro Woche. Mit dem Training wurde drei Monate nach Implantation begonnen. Zum Nachweis der kurzfristigen Wirkung (3 Monate) wurde die Koordinationsfähigkeit mit dem Kieler Endoprothesen-Koordinationstest zu drei Messzeitpunkten überprüft. Das mittelfristige Ergebnis wurde ein Jahr nach Prothesenimplantation ermittelt.
Ergebnisse: Die Frühergebnisse ergaben hochsignifikante Verbesserungen in der Übungsgruppe. Auch ein Jahr nach Implantation sind weiterhin signifikante Verbesserungen im Vergleich zum Ausgangsniveau in der Trainingsgruppe zu verzeichnen. In der Kontrollgruppe werden keine spontanen Verbesserungen der Koordinationsfähigkeit beobachtet.
Schlussfolgerungen: Die anhaltende Wirkung im Übungskollektiv bestätigt die These, dass dieses Koordinationstraining für Endoprothesenpatienten nicht nur zu schnellen Trainingserfolgen führt, sondern auch mittelfristig der Therapieeffekt anhält. Dieses Trainingsprogramm bietet sich somit als wesentlicher Inhalt des Endoprothesensports im Verein an.