Z Geburtshilfe Neonatol 2003; 207 - PO_04_02
DOI: 10.1055/s-2003-818197

Vergleich von Entbindungsverlauf und fetal outcome bei Patientinnen mit und ohne Periduralanästhesie

B Hinken 1, D Arndt 1, D Grabow 1, K Seebode 1, W Straube 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald

Fragestellung:

In der vorliegenden Studie wurden Patientinnen mit Periduralanästhesie(PDA) und Patientinnen mit anderen Schmerzmitteln (hier Tramal, Buscopan, Spasmo Cibalgin) unter der Geburt hinsichtlich Geburtsdauer, Komplikationsrate, Blutverlust und fetal outcome verglichen.

Methode:

Die retrospektive Analyse umfasste 1013 Geburten der Jahre 1997–2001 an der Universitätsfrauenklinik Greifswald. Dabei wurden Frühgeburten, primäre Schnittentbindungen und Mehrlingsgeburten ausgeschlossen.Bei 787 Geburten ohne und 226 Geburten mit PDA wurden verschiedene Parameter wie Dauer der Eröffnungs- und Austreibungsperiode,operative Entbindungsrate, Episiotomiehäufigkeit, Plazentalösungsstörung, mütterlicher Blutverlust und APGAR- und art./ven. pH-Werte als Indikator für das fetal outcome verglichen.

Ergebnisse:

Die Gruppe der Nullipara unter PDA wies eine signifikant längere Geburtsdauer auf (Eröffnungsphase um ca 20%, Austreibungsphase um ca 30%). Zudem kam es zu doppelt so vielen Schnittentbindungen und 10% weniger spontanen vaginalen Entbindungen. Der fetale arterielle pH- Wert war in dieser Gruppe signifikant um 0.02höher.Bei den Primiparae wurde unter PDA ebenfalls eine Verlängerung der Eröffnungs-und Austreibungsperiode registriert. In der Gruppe der Multipara und bei den übrigen Parametern ergaben sich keine signifikanten Unterschiede.

Schlussfolgerungen:

Nach unseren vorliegenden Ergebnissen sollte die PDA nicht routinemäßig sondern indikationsgerecht angewendet werden, da operative Entbindungsrate und Geburtsdauer signifikant steigen. Die PDA hat offenbar keinen negativen Einfluss auf das fetal outcome.