Z Geburtshilfe Neonatol 2003; 207 - PO_01_09
DOI: 10.1055/s-2003-818164

Safari fuu wallaa – Ein adaptiertes HIV-Trainingsmodell für traditionelle Hebammen in Burkina Faso, Westafrika

R Unkels 1, O Kindo 2
  • 1FIDE, Frauengesundheit in der Entwicklungszusammenarbeit, Arbeitsgemeinschaft der DGGG
  • 2Centre Hospitalier Régional de Dori. Burkina Faso

Ziel:

Vorstellung einer lokal adaptierten Trainingsmaßnahme für nicht alphabetisierte Hebammen in der Basisgesundheitsversorgung.

Hintergrund:

In Burkina Faso werden etwa 27% der Geburten von ausgebildetem Personal betreut, dazu zählen auch traditionelle Hebammen, die in das dortige Gesundheitssystem integriert sind. Die HIV-Prävalenz beträgt bei Schwangeren 10%. Zur Zeit existieren in Burkina Faso keine offiziellen Trainingsprogramme für diese Hebammen. Im Gesundheitsdistrikt von Dori, im Norden des Landes erhielten 1999 20 traditionelle Hebammen eine Initialfortbildung zum Thema HIV/AIDS im Rahmen einer privaten Initiative.

Methoden:

Mit 15 teilnehmenden Hebammen wurden zu Beginn der Maßnahme semistrukturierte Interviews geführt über ihr Basiswissen zur Transmission, Prävention und soziokultureller Aspekte von HIV geführt. Im Rahmen einer zusätzlichen Fortbildung wurden 2001 12 Hebammen zu diesen Themen erneut befragt sowie 9 weitere traditionelle Hebammen, die bisher keine Fortbildung zum Thema erhalten hatten. Die Kenntnisse der zweiten Gruppe waren deutlich geringer als die der ersten.

Schlussfolgerungen:

Traditionelle Hebammen sind in vielen Ländern der Welt in das lokale Gesundheitssystem integriert. Mit steigender

HIV-Prävalenz wächst auch das professionelle Risiko dieser Frauen. Aufgrund mangelnder Anerkennung und fehlender Schulbildung erhalten sie jedoch nur selten Fortbildungen zu diesem Thema sowie angepaßte Materialien zum Schutz vor Infektion. Lokal adaptierte Trainingsmaßnahmen können helfen, das professionelle Risiko der Basisgesundheitsversorgung für diese Berufsgruppe zu mindern.