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DOI: 10.1055/s-2003-818082
Spektrum und 1-Jahr-outcome von pränatal diagnostizierten Herzvitien an einem Mutter-Kind-Zentrum
Motivation: Die Güte der pränatalen Diagnose, das Spektrum der tatsächlich bestätigten Herzvitien und die Art der peri- und postpartalen Versorgung beeinflussen die Morbidität und Mortalität der Neugeborenen mit strukturellen Herzvitien. Untersucht werden sollten die Übereinstimmung von prä- und postnataler Diagnose sowie das 1 Jahres – outcome dieser Fälle.
Patientengut und Methode: Komplettes Follow up von 100/111 Feten mit pränatal diagnostizierten Herzvitien (1998–2002) im Mutter-Kind-Zentrum der TU München.
Ergebnisse: Das mittlere Gestationsalter betrug bei Erstdiagnose 27 SSW (18–40). In 91/100 Fällen stimmte die Pränataldiagnose mit dem erhobenen Befund vollständig überein, in 7 fehlten Begleitfehlbildungen, nur in 2 Fällen war die Diagnose inkorrekt (VSD, ASD II). Die häufigsten Diagnosen waren Septumdefekte (30%), gefolgt von Rechts- (24%) und Linksherzobstruktionen (14%) sowie komplexen Vitien (13%). In 18 Fällen wurde die SS terminiert, in 7 Fällen kam es zum IUFT, die verbleibenden 93 Fälle wurden interdisziplinär weiterbetreut. Die 1 Jahres-Überlebensrate von 86 komplett nachverfolgbaren Neugeborenen betrug 87%. Die Überlebensrate lag am höchsten bei den Septumdefekten (96%), gefolgt von der Rechtsherzobstruktion (94%) und komplexen Vitien (70%). Die schlechteste Überlebensrate fand sich bei den Linksherzobstruktionen mit 29%.
Diskussion: Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit führte zu einer Verbesserung der 1-Jahres-Überlebensrate. Ungünstige Verläufe fanden sich weiterhin bei komplexen Herzvitien bzw. gleichzeitig vorliegenden extrakardialen Malformationen bzw. wenn die Eltern auf operative Interventionen verzichteten (wie z.B. bei hypoplastischem Linksherz)