Klinische Neurophysiologie 2003; 34 - 30
DOI: 10.1055/s-2003-816433

Hämodynamik vor und nach Transposition der rechten A. vertebralis auf die A. carotis communis bei einem Patienten mit symptomatischer Vertebralisabgangsstenose

P Erban 1, B Vatankhah 1, M Horn 1, U Bogdahn 1, G Ickenstein 1
  • 1Regensburg

Die Indikationsstellung zur Transposition der A. vertebralis auf die A. carotis communis im Falle einer Vertebralisabgangsstenose ist schwierig. Wir untersuchten die Hämodynamik mittels Duplexsonographie vor und nach Transposition der rechten A. vertebralis auf die A. carotis communis bei einem 68-jährigen Patienten mit einer langstreckigen Stenose der linken A. vertebralis und einer Abgangsstenose der rechten A. vertebralis in der MR-Angiographie, der sich mit rezidivierenden Episoden von Schwindel, Diplopie und Dysarthrie vorstellte. Die präoperative Duplexsonographie ergab ein niederfrequentes Spektrum im V2-Segment der rechten A. vertebralis (bei einem normofrequenten Spektrum im V4-Segment), und ein pseudovenöses Spektrum im V2- und V4-Segment der rechten A. vertebralis, sowie in der A. basilaris. Wenige Tage postoperativ normalisierten sich die Spektren in der rechten A. vertebralis und in der A. basilaris vollständig. Drei Monate nach der operativen Versorgung war der Patient frei von Symptomen transitorisch ischämischer Attacken des Hirnstamms. Die Beurteilung der Hämodynamik im gesamten vertebrobasilären Stromgebiet hilft geeignete Patienten mit einer symptomatischen Abgangsstenose der A. vertebralis für die Transposition der A. vertebralis auf die A carotis communis auszuwählen. Besonders Patienten mit einem auffälligen Dopplerspektrum in der A. basilaris scheinen von diesem Eingriff zu profitieren.