Aktuelle Ernährungsmedizin 2003; 28 - 108
DOI: 10.1055/s-2003-816401

Adipositas-Prävalenzstudie aus Wien – Ein gesundheitliches Problem?

K Widhalm 1, S Dietrich 1
  • 1Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Abt. Ernährungsmedizin, Wien, Österreich

Zielsetzung: Übergewicht und Adipositas haben weltweit epidemische Ausmaße angenommen und zeigen in zahlreichen Ländern eine steigende Tendenz. Bisher wurden keine Prävalenzdaten aus Österreich veröffentlicht.

Methode: Zwischen Juni 2002 und März 2003 wurden Daten von 1537 Kindern und Jugendlichen (davon 785 männlich und 752 weiblich) zwischen 10;1–15;11 Jahren erhoben. Die Angaben von Körpergewicht, Größe, BMI, Alter und Geschlecht der SchülerInnen wurden entweder über SchulärztInnen bezogen oder es wurden die Messungen direkt in den Schulen von einem Arzt unserer Ambulanz vorgenommen.

Ergebnisse: Die Berechung der Perzentilen (>3. Perc., <90. Perc., <97. Perc. und <99. Perc.) basiert auf den Daten von Kromeyer-Hausschild (2001). Bei der Beurteilung der SchülerInnen wurden die alters- und geschlechtsspezifischen Veränderungen des BMI berücksichtigt.

17% der 10-Jährigen, 22% der 11-Jährigen, 20% der 12-Jährigen, 18% der 13-Jährigen, 12% der 14-Jährigen und 13% der 15-Jährigen liegen mit ihrem BMI über der 90. Perzentile.

7% der 10-Jährigen, 11% der 11-Jährigen, 5% der 12 -Jährigen, 9% der 13 -Jährigen, 6% der 14 -Jährigen und 5% der 15 -Jährigen liegen mit ihrem BMI über der 97. Perzentile.

Vergleicht man beide Schulformen AHS und HS, die die SchülerInnen besuchen, so zeigt sich, dass mehr AHS-SchülerInnen unter der 3. Perzentile und mehr HS-SchülerInnen über der 90., 97. und 99. Perzentile liegen.

Weitere Vergleiche wurden angestellt.

Diskussion: Auch in Wien ist die Anzahl adipöser Jugendlicher beträchtlich. Es werden diese Ergebnisse mit europa- und weltweiten Daten verglichen.