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DOI: 10.1055/s-2003-816393
Steatosis hepatis bei adipösen Kindern und Jugendlichen
Zielsetzung und Methodik: Bei 453 adipösen Kindern, davon 199 Jungen und 254 Mädchen, im Alter von 8–19 Jahren und einem mittleren BMI-SDS von 2,72 wurde eine Ultraschalluntersuchung der Leber im Hinblick auf Steatosis hepatis vorgenommen. Unter Berücksichtigung des Pubertätsstatus (prä-, intra- und postpubertär) wurde Prävalenz und Grad der Steatose ermittelt.
Ergebnisse: Die Diagnose Steatosis hepatis wurde in 39% der präpubertären Patienten, in 33% der intrapubertären und in 23% der postpubertären Patienten gestellt. Jungen hatten insgesamt mit 43% deutlich häufiger eine Steatosis hepatis als Mädchen (20%).
Die Werte von Waist-to-Hip-Ratio, systolischem Blutdruck, AST, ALT, GGT, C-peptid, C-peptid/Blutzucker und Lebergröße in der Medioclavicularlinie waren in allen Pubertätsstadien bei Vorliegen einer Steatose signifikant höher als bei Kindern ohne Fettleber. BMI, Triglyceride und Insulin waren nur prä- und intrapubertär signifikant erhöht.
Knapp 60% der Kinder mit einer Steatose Grad 2–3 und 30% der Kinder mit Steatose Grad 1 hatten pathologisch erhöhte Transaminasen. Dies lässt eine entzündliche, bzw. entzündlich-fibrotische Veränderung der Leber im Sinne einer Steatohepatitis vermuten.
90% der Kinder mit Steatose Grad 2–3 und 81% der Kinder mit Steatose Grad 1 hatten erhöhte Insulin-Werte. 38% der Kinder mit Steatose Grad 2–3 und 6% der Kinder mit Steatose Grad 1 hatten erhöhte C-Peptid-Werte. Bei diesen Kindern kann eine prädiabetische Stoffwechsellage mit Hyperinsulinämie und Insulinresistenz vermutet werden.
Schlussfolgerungen: Juvenile Adipositas beinhaltet ein hohes Steatose-Risiko. Es besteht ein deutlicher Zusammenhang mit Parametern des metabolischen Syndroms. Diese Veränderungen treten bereits im präpubertären Stadium auf.