Aktuelle Ernährungsmedizin 2003; 28 - 47
DOI: 10.1055/s-2003-816340

FITOC – Änderung des Ernährungsverhaltens adipöser Kinder: erste Ergebnisse

B Jansen 1, G Großmann 2, D Scharff 2, U Wölker 2, C Rudloff 2, H Dickhuth 1, A Berg 2, U Korsten-Reck 2
  • 1Adipositaszentrum, Stiftungsklinikum Mittelrhein am Gesundheitszentrum ev. Stift St. Martin, Koblenz, Deutschland
  • 2Abt. Rehabilitative und Präventive Sportmedizin an der Med. Univ-Klinik, Freiburg, Deutschland

Zielsetzung: Das ambulante Behandlungsprogramm FITOC (Freiburg Intervention Trial for Obese Children) beinhaltet neben Sport eine umfangreiche Ernährungs- und Verhaltensschulung unter Einbeziehung der Eltern. Ziel der Ernährungsberatung ist es, Kinder in Einzel- und Gruppengesprächen schrittweise und langfristig an ein Ernährungsverhalten heranzuführen, das den Empfehlungen der optimierten Mischkost entspricht.

Material und Methode: Bei der Eingangs- und Kontrolluntersuchung (nach 8,2±0,87 Monaten; n=87, 46 ♀, 41 ♂; 10,3±1,12 Jahre) wurde innerhalb der Ernährungsanamnese die Verzehrshäufigkeit einzelner Lebensmittel protokolliert. Diese waren verschiedenen Hauptkategorien zugeordnet. Auf einer Rangskala konnten „selten/nie“=0, „1mal pro Woche“ bis „7-mal pro Woche“ oder „mehrmals täglich“=8 angegeben werden. Die jeweiligen Verzehrshäufigkeiten sowie die summierten Häufigkeiten der verschiedenen Kategorien wurden statistisch ausgewertet und die Ergebnisse der Eingangsuntersuchung mit denen der Kontrolluntersuchung auf statistisch signifikante Unterschiede mittels Wilcoxon-Paired-Rank-Test untersucht.

Ergebnisse: Innerhalb der Kategorie Gemüse erhöhte sich nach acht Monaten der Verzehr an rohem Gemüse signifikant (Rangskalenwerte: 4,5±2,2 vs. 5,0±2,4, p<0,05). Ein signifikant reduzierter Verzehr wurde bei Fleisch/Wurstwaren (Rangskalenwerte 12,0±4,1 vs. 9,9±4,6, p ≤ 0,001), Butter/Margarine (Rangskalenwerte: 6,0±3,7 vs. 4,5±3,7, p ≤ 0,001), Cola/Limonade (Rangskalenwerte: 1,3±2,2 vs. 0,6±1,5, p ≤ 0,01) und Süßwaren (Rangskalenwerte: 14,2±6,3 vs. 10,3±6,6, p ≤ 0,001) ermittelt.

Zusammenfassung: Die Ergebnisse zeigen, dass sich das Ernährungsverhalten adipöser Kinder durch gezielte Ernährungsberatung innerhalb von FITOC verbessert hat und sich den Empfehlungen der optimierten Mischkost annähert.