Aktuelle Ernährungsmedizin 2003; 28 - 4
DOI: 10.1055/s-2003-816297

Ess-, Bewegungs- und Gewichtsprobleme Jugendlicher zwischen Adipositas und Esstörungen

E Ardelt-Gattinger 1, H Lechner 1
  • 1Psychologisches Institut der Universität Salzburg, Österreich

Bulimie und BED sind als Komorbiditäten der Adipositas bekannt (vgl. u.a.: Schobesberger, 2000, Bulik et al, 2000): Diese, die vorklinischen Symptome der Essstörungen sowie die Geschlechtsunterschiede bei den genannten Störungen fanden bisher in vielen Präventions- und Therapieprogrammen für Kinder und Jugendliche keine Berücksichtigung

In der vorliegenden Studie an ca. 2000 9–15 jährigen wurden die mit Adipositas assoziierten Verhaltensweisen (z.B. Störbarkeit etc.) und psychischen Probleme (z.B. Senkung der Lebensqualität, des Selbstbewusstseins etc.) ebenso erhoben wie jene, die als Prädiktorvariable für Essstörungen (z.B. (Diäten, mangelnde Problemlösefähigkeit etc.) bekannt sind. Die Untersuchung erfolgte mit Fragebogen während der Unterrichtszeit in ländlichen österr. Schulbezirken sowie in größeren Städten. Gewicht und Größe, körperliche Fitness und Ernährungswissen wurden getrennt erhoben.

Die Ergebnisse sind abweichend von denen Erwachsener. Keine signifikanten Unterschiede gibt es über alle unterschiedlichen Perzentilklassen, z.B. bzgl. einzelner Suchtvariablen sowie bzgl. „restraint eating“ und anderen Symptomen, die man als „preoccupied with weight and shape“ zusammenfassen kann. Wohl unterscheiden sich aber die Geschlechter in einigen relevanten Parametern.

Die Ergebnisse werden in ihrer Bedeutung für Präventionsmodelle diskutiert, die Bedacht auf beide Krankheitsbilder sowie geschlechtspezifische Fragen nehmen.