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DOI: 10.1055/s-2003-815237
Nachweis disseminierter Tumorzellen im peripheren Blut mittels immunmagnetischer Zellseparation bei Patientinnen mit Mammakarzinom
Zielsetzung: Zum Zeitpunkt der Diagnose „Brustkrebs“ haben >95% der Frauen im Staging keine nachweisbaren Fernmetastasen. Trotzdem metastasieren innerhalb von 5 Jahren ca. 50% dieser Frauen. Gleichzeitig ist bekannt, dass Tumorzellen frühzeitig über Blut- und Lymphgefäße im Körper zirkulieren. Eine sensitive Methode zum Nachweis von Mikrometastasen im Blut und deren Charakterisierung könnte hilfreich sein, entsprechende Risikopatientinnen zu identifizieren. Wir untersuchten Blutproben nach zirkulierenden Tumorzellen und verglichen die Ergebnisse mit klinischen Parametern.
Material und Methoden: Bei 83 Frauen mit Mammakarzinom erfolgte präoperativ eine venöse Blutentnahme mit jeweils 16ml EDTA-Blut. Mittels Dichtegradientenzentrifugation und magnetischer Zellseparation wurden Tumorzellen isoliert und danach immunzytochemisch phänotypisiert.
Ergebnisse: Bei 33 von 125 (26%) Blutproben und 29 von 83 (35%) Patientinnen fanden sich Cytokeratin(CK)-positive Tumorzellen. Auf die Tumorstadien verteilte sich der Anteil an CK-positiven Zellen wie folgt: T1 14/49 (29%), T2 13/30 (43%) T3 2/2, T4 0/2 (p=0.08). 13 von 53 (25%) nodalnegativen und 15 von 28 (54%) nodalpositiven Patientinnen zeigten CK-positive Zellen (p=0.009). 9 von 12 (75%) fernmetastasierten Patientinnen zeigten gegenüber 20 von 67 (30%) nicht metastasierten Patientinnen ebenfalls einen signifikanten Unterschied im Auftreten von CK-positiven Zellen im Blut (p=0.003). Bezüglich Tumorgrading und Hormonrezeptorstatus ergaben sich keine signifikanten Unterschiede.
Zusammenfassung: Unsere Detektionsrate an CK-positiven Zellen im Blut ist vergleichbar mit den in der Literatur angegebenen Zahlen. Das Vorkommen von CK-positiven Tumorzellen im Blut korreliert signifikant mit dem Vorliegen von Lymphknoten- und Fernmetastasen. Es bedarf eines längeren Follow up sowie weiterer Untersuchungen um die Bedeutung bezüglich krankheitsfreiem Überleben und Gesamtüberleben sowie die Möglichkeit des Therapiemonitorings zu evaluieren.