Geburtshilfe Frauenheilkd 2003; 63 - F-OP 05
DOI: 10.1055/s-2003-815229

Die laparoskopische paraaortale und pelvine Lymphonodektomie ist ein Standardverfahren in der gynäkologischen Onkologie

C Köhler 1, H Hertel 1, R Tozzi 1, M Possover 2, A Schneider 1
  • 1Klinikum der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Abt. Frauenheilkunde, Jena, Deutschland
  • 2Universitätsfrauenklinik Köln, Deutschland

Fragestellung: Kann die Ausdehnung gynäkologischer Tumorerkrankungen mit der laparoskopischen Lymphonodektomie genau so effektiv evaluiert werden wie mit konventioneller Operationstechnik?

Patientinnen und Methode: Von Oktober 1994 bis Mai 2003 wurde bei 634 Patientinnen mit einem Zervix-, Endometrium-, Ovarial- oder Vulvakarzinom eine pelvine und/oder paraaortale Lymphonodektomie durchgeführt. Alle klinischen und peri- und postoperativen Daten wurden prospektiv in einer Excel Datenbank registriert.

Ergebnisse: Die mittlere Dauer für die pelvine Lymphonodektomie lag bei 26 Minuten pro Seite, die mittlere Dauer für die inframesenterische paraaortale Lymphonodektomie bei 23 Minuten und die mittlere Dauer für die infrarenale paraaortale Lymphonodektomie bei 52 Minuten. Bluttransfusion war notwendig bei 6 Patientinnen. Schwere intraoperative Komplikationen traten bei 8 Patientinnen auf. Aufgrund intraoperativer Komplikationen musste bei 4 Patientinnen laparotomiert werden. Blutverlust, intraoperative und postoperative Komplikationsraten waren während der letzten 3 Jahre signifikant seltener verglichen mit den ersten 6 Jahren. Die Lymphknotenanzahl für die pelvine Lymphadenektomie lag im Schnitt bei 24 Lymphknoten, für die inframesenterische Lymphonodektomie bei 9 Lymphknoten und für die infrarenale paraaortale Lymphonodektomie bei 19,5 Lymphknoten.

Schlussfolgerung: Die laparoskopische Lymphadenektomie im pelvinen und paraaortalen Bereich ist standardisiert und mit einer niedrigen Transfusionsrate sowie intra- und postoperativen Komplikationsrate assoziiert. Daher sollte dieses Operationsverfahren in die Routineausbildung der gynäkologischen Onkologen mit integriert werden.