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DOI: 10.1055/s-2003-815224
Die Expression angiogenetischer Faktoren beim Ovarialkarzinom
Fragestellung: Die Induktion einer ausgeprägten Angiogenese ist Voraussetzung für das schnelle Wachstum maligner Tumore. Wir untersuchten den Angiogeneseprozess von Ovarialkarzinom-Gewebe auf der Hühner-CAM (Chorio-Allantois Membran). Aus der großen Anzahl angiogenese-relevanter Faktoren konzentrierten wir uns auf das VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) und korrelierten die mRNA-Expression mit den Ergebnissen der Immunhistochemie und der Gefäßdichte.
Material und Methoden: Das CAM-Modell ist ein Modell, das intraperitoneale Verhältnisse imitiert, so dass es eine Untersuchung der Faktoren in vivo erlaubt. Das Modell hat sich vielfach zur Untersuchung der Angiogenese bewährt. Proben des Karzinomgewebes wurden unmittelbar nach Entnahme und Diagnosesicherung in einer Größe von ca. 1mm3 auf die CAM appliziert und zum Zeitpunkt 0h, 24h, 48h, 72h, 96h untersucht. Vor der histologischen Auswertung wurde für jeden Paraffinschnitt die Diagnose durch den Pathologen verifiziert. Folgende Methoden wurden eingesetzt:
1.) semiquantitative Bestimmung der Gefäßdichte mit dem Ahrens-Analysesystem, 2.) semiquantitative Messung der Immunhistochemie (Anti-VEGF), 3.) kompetitive RT-PCR für mRNA von VEGF.
Ergebnisse: Wir konnten für die Karzinomproben einen signifikanten Anstieg der Gefäßdichte gegenüber der Nativ-CAM nach 72h Kultivierung feststellen (p<0,001). Das immunhistochemische Signal für VEGF zeigt in der semiquantitativen Auswertung keine Unterschiede über die Zeit. Die mRNA-Expression zeigt eine isolierte Erhöhung bei t=24h auf das 6-fache des Ausgangswertes.
Zusammenfassung: Wir konnten den signifikanten Anstieg der Gefäßdichte auf der CAM mit einem deutlichen Anstieg der VEGF-mRNA-Expression nach 24h korrelieren. VEGF könnte somit eine aktive Rolle bei der Induktion von Angiogenese beim Ovarialkarzinom spielen. Diese ist Voraussetzung für das schnelle Wachstum des Tumorgewebes.