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DOI: 10.1055/s-2003-815186
Placenta percreta: Diagnostische und therapeutische Überlegungen – Fallserie aus zwei Universitätsfrauenkliniken
Zielsetzung: Diagnostik und peripartales Management bei einer Serie von Placenta-percreta-Fällen.
Methoden: Retrospektive Untersuchung, vorgeburtliche Diagnostik, Ultraschallbilder und -videos, chirurgische Technik (Video).
Ergebnisse: Unter insgesamt 24.025 Schwangerschaften in 5 ½ Jahren waren sieben mit Percreta (1/3432). Alle Frauen und 6/7 Kinder überlebten. In 3/7 Fällen gelang die Diagnose vor Geburtsbeginn oder Auftreten schwerer Komplikationen. Indikationen für die diagnostische US-Untersuchung waren vaginale Blutung bei V.a. Praevia (23 SSW) oder Routine-US (21 und 32 SSW). Diese Frauen hatten (1) eine Sectio caesarea (SC) mit Hysterektomie (HE) mit 32 SSW bei vorz. Wehen und vag. Blutungen, (2) eine elektive SC+HE mit 37 und (3) eine elektive SC mit 36 SSW (Placenta in situ belassen, MTX, spontane Geburt der Plazenta nach einem Monat; publiziert in UOG 2002;20). Nur eine Patientin (Pat. 2) benötigte eine Bluttransfusion. 4/7 Fälle mit Percreta wurden erst intrapartal oder wegen maternaler Probleme vor Geburtsbeginn erkannt: (4) Schmerzen und Anämie, intra-abdominelle Blutung mit 25 SSW, explor. Lap., SC+HE, 26 Erythrozytenkonzentrate (EK), re-Lap. nach 36 Std.; Kind verstorben; (5) vag. Blutung mit 38 SSW, SC+HE, 20 EK, Ureter- und Blasenläsion; (6) vag. Blutung bei V.a. Praevia, SC mit 29 SSW, HE und Blasenrevision nach 5 Std., 5 EK; (7) vag. Blutung mit 35 SSW, SC+HE und Blasenrevision, 8 EK. 5/7 Frauen hatten in der Vorgeschichte uterine Chirurgie: SC (n=2 Frauen), Kürettage (n=1), uterine Septumdissektion und zwei Kürettagen (n=1), SC und Kürettage (n=1).
Zusammenfassung: Placenta percreta hat eine signifikante Morbidität. Die pränatale Diagnose senkt die maternale Morbidität, bleibt aber eine Herausforderung. Vorherige uterine operative Eingriffe sind ein wichtiger Risikofaktor.