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DOI: 10.1055/s-2003-815179
Untersuchung zur Ätiologie der Nackentransparenzvergrößerung bei Feten mit Trisomie 21
Zielsetzung: In der vorliegenden Untersuchung wurde erstmals neben den strukturellen auch die funktionellen, kardialen Veränderungen bei Feten mit Trisomie 21 zum Zeitpunkt der Nackentransparenzmessung beurteilt.
Methode: Bei 39 Feten mit Trisomie 21 erfolgte in der 10.–14. SSW eine Messung der Scheitelsteißlänge, der Nackentransparenz (NT) und eine fetale Farbdopplerechokardiographie. Als Messparameter für die kardiale Funktion wurden die Herz-/Thoraxflächenrelation (CTAR), die Kompetenz der AV-Klappen und das Blutflussprofil im Ductus venosus (DV) erfasst. Die Prävalenz struktureller Herzfehler und der o.g. Funktionsparameter wurden in der Gruppe mit einer NT <4mm (Gruppe I, n=19) mit der Gruppe mit einer NT >4mm (Gruppe II, n=20) verglichen (Chi-Quadrat-Test).
Ergebnisse: 33 Feten (84,6%) wiesen eine NT >95. Perzentile auf. 5 (26,3%) Feten in Gruppe I und 7 (35%) aus Gruppe II wiesen einen Herzfehler auf. 31,6% der Feten in Gruppe I und 40% der Feten in Gruppe II hatte eine AV-Klappenregurgitation, das Blutflussprofil im DV zeigte einen fehlenden Vorwärtsfluss während der atrialen Kontraktion bei 26,7% der Feten in Gruppe I und 35,5% der Feten in Gruppe II. Die CTAR war über der 90. Perzentile bei 14,3% der Feten in Gruppe I und 11,1% der Feten in Gruppe II. Die Prävalenz von Herzfehlern und kardialen Funktionsstörungen war in beiden Gruppen nicht signifikant unterschiedlich (p>0.05).
Zusammenfassung: Die Hälfte aller Feten mit Trisomie 21 zeigt in der 10.–14. SSW Zeichen einer kardialen Funktionsstörung. Da deren Prävalenz keine Assoziation zum Ausmaß der NT zeigt, ist eine kardiale Funktionsstörung als Ursache der vergrößerten NT unwahrscheinlich.