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DOI: 10.1055/s-2003-815168
Einfluss einer Chemotherapie (AC) auf die Knochendichte bei Frauen mit Mammakarzinom
Chemotherapie führt bei prämenopausalen Frauen häufig über sekundäre Amenorrhoe sowie direkte zytotoxische Effekte zu einem Verlust an Knochendichte. Die Studie untersucht den Einfluss einer Chemotherapie auf die Knochendichte bei Frauen mit Mammakarzinom im Vergleich zu gesunden Kontrollen. Untersucht wurden 35 Patientinnen (46,1±9,4 Jahre) unter Ausschluss ossärer/visceraler Metastasen unter 4 Zyklen AC. Alle Frauen mit einer den Knochenstoffwechsel beeinflussenden Erkrankung oder Therapie wurden von der Studie ausgeschlossen. Zielkriterium ist die Veränderung der Knochendichte (BMD) sowie der Messergebnisse zweier Verfahren der Quantitativen Ultrasonometrie (QUS) der therapierten Frauen im Vergleich zu 35 gesunden matched-pair Kontrollen. Die Knochendichtemessungen an der LWS und am Oberschenkelhals wurden mittels DXA-Methode mit dem DPX-L-Gerät durchgeführt. Die Untersuchungen mittels QUS-Methode erfolgten am Os Calcaneus mit dem Achilles-Gerät (GE/Lunar) sowie an den Phalangen mit dem Bone-Profiler (IGEA). Die Messungen wurden bei Baseline sowie nach 6 und 12 Monaten durchgeführt. Die Messergebnisse der Knochendichtemessung an Oberschenkelhals/Lendenwirbelsäule ergaben einen signifikanten Abfall der Werte von total hip, T-Score Hüfte, L1– L4 sowie T- und Z-Score LWS (p ≤ 0,001) bei Frauen mit Mammakarzinom im Vergleich zu Kontrollen. Die Ergebnisse der QUS am Os Calcaneus zeigten einen signifikanten Abfall für SOS, SI, T- und Z-Score (p ≤ 0,001). An den Phalangen zeigte sich ein signifikanter Abfall für AD-SOS, T- und Z-Score (p ≤ 0,001). Die Ergebnisse zeigen einen signifikanten Abfall der Messergebnisse der Knochendichte sowie der QUS innerhalb eines Jahres nach Chemotherapie. Hieraus begründet sich ein erhöhtes Risiko für osteoporoserelevante Frakturen. Untersuchungen mit größerer Fallzahl sind notwendig, um differenziertere Aussagen treffen zu können.