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DOI: 10.1055/s-2003-815161
Das p53-Tumorsuppressorgen – prädiktiver Faktor bei Chemotherapie mit Taxanen?
Zielsetzung: Das p53-Tumorsuppressorgen spielt eine zentrale Rolle in der Regulation von Zellzyklus und Apoptose. Während der zytotoxische Effekt von Cis- und Carboplatin von der p53-vermittelten Induktion der Apoptose abhängt, können Taxane eine p53-unabhängige Apoptose induzieren und zeigen im Zellkulturversuch bei Zellen mit p53-Mutationen eine höhere Wirksamkeit.
Methodik: Tumorgewebe von 43 Patientinnen mit epithelialem Ovarialkarzinom FIGO II-IV, die adjuvant mit Taxol/Carboplatin behandelt worden waren, wurde mittels DNA-Sequenzierung des gesamten Exon 4–9 und Immunhistochemie (Antikörper DO 7) auf p53 Mutationen und p53-Proteinüberexpression analysiert.
Ergebnisse: p53 Mutationen wurden in 27/43 (63%) der Fälle nachgewiesen und korrelierten signifikant mit der p53-Proteinüberexpression, die in 28/43 (65%) der Fälle nachweisbar war. 74% der Patientinnen hatten eine komplette oder partielle Remission nach adjuvanter Chemotherapie mit Taxol und Carboplatin. Die Response-Rate betrug 84% (21/25) bei Patientinnen mit p53 Mutation und 54% (7/13) bei Patientinnen mit p53 Wildtyp-Sequenz (p=0,045). Hinsichtlich des rezidivfreien und Gesamtüberlebens zeigte sich bei den 43 mit Taxol/Carboplatin behandelten Patientinnen kein signifikanter Unterschied zwischen Tumoren mit p53 Mutation und p53 Wildtyp.
Zusammenfassung: Während Patientinnen mit p53-Alterationen bei Chemotherapie mit Cis- oder Carboplatin und Cyclophosphamid häufiger resistent sind, zeigten Patientinnen mit p53-Mutationen eine höhere Ansprechrate auf Taxol/Carboplatin als Patientinnen mit p53-Wildtyp. Tumoren mit p53-Mutation und p53-Funktionsverlust sind möglicherweise durch Akkumulation der Zellen in der G2M-Phase und anschließende p53-unabhängige Apoptose sensitiver für eine Chemotherapie mit Taxanen.