Dtsch Med Wochenschr 2003; 128(31/32): 1659-1664
DOI: 10.1055/s-2003-41103
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Kardiovaskuläre Risikofaktoren bei Frauen

Cardiovascular risk factors in womenV. Stangl1 , G. Baumann1 , K. Stangl1
  • 1Med. Klinik mit Schwerpunkt Kardiologie, Angiologie, Pneumologie (Direktor: Prof. Dr. med. Gert Baumann), Charité der Humboldt-Universität, Campus Mitte
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eingereicht: 10.1.2003

akzeptiert: 29.4.2003

Publication Date:
01 August 2003 (online)

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Wir wissen heute, dass es eine Reihe geschlechtsspezifischer Unterschiede hinsichtlich Entstehung, Klinik, Verlauf und Prognose der koronaren Herzkrankheit (KHK) gibt [2]. Bei Frauen entwickelt sich die KHK circa 10 - 15 Jahre später als beim Mann, das Risiko steigt - vermutlich durch Wegfall der endogenen Steroidhormone - nach der Menopause an. Von besonderer Bedeutung ist die Tatsache, dass bei Frauen in der Regel zwar die gleichen Faktoren wie bei Männern atherogen wirken, diese aber in ihrer Wertigkeit zum Teil stark differieren: So ist bei Frauen der Diabetes mellitus mit einem zwei- bis dreifach höheren koronaren Risiko als bei Männern assoziiert. Eine bessere Kenntnis der Unterschiede in der atherogenen Potenz der Risikofaktoren ist somit für eine optimale geschlechtsspezifische Prävention und Therapie entscheidend [51]. Hier sollen die frauenspezifischen Besonderheiten im koronaren Risikofaktorprofil aufgezeigt, analysiert und in ihrer Wertigkeit dargestellt werden.