Dtsch Med Wochenschr 2003; 128(25/26): 1419
DOI: 10.1055/s-2003-40109-2
Leserbriefe
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen - Erwiderung

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Publication Date:
29 April 2004 (online)

Wir danken Haverkamp, Rolf und Dietz für Ihren Hinweis bezüglich der Anwendung von Sympathomimetika bei medikamentenbedingter QT-Verlängerung. Ausgehend von der Vorstellung, dass eine medikamentös bedingte übermäßige QT-Verlängerung oder Arrhythmieneigung in den meisten Fällen latent prädisponierte Personen mit vielfältigen zugrundeliegenden Kanalvariationen betrifft [1], haben wir [2] neben den anderen aufgeführten Substanzen auch einige Sympathomimetika in unsere Liste auslösender Medikamente aufgenommen, für die Fallberichte von QT-Verlängerung oder TdP in der Literatur vorliegen [3].

Um jedoch Missverständnissen bezüglich der kurzfristigen Verwendung von Sympathomimetika zur Frequenztherapie von manifesten TdP-Episoden vorzubeugen, sollte die Einschränkung in Tab. 1 in folgender Weise umformuliert werden: „Sympathomimetika: bei prädisponierten Personen ...“. Diese situationsabhängig wechselnde Eigenschaft der Sympathomimetika liegt darin begründet, dass sie einerseits, wie auch körperlicher Stress, zu einer Zunahme von Repolarisationsinhomogenitäten führen und besonders bei LQTS-Patienten die frequenzkorrigierte QT-Zeit verlängern und frühe Nachdepolarisationen verursachen können [4] [5], andererseits jedoch, wie im Leserbrief erwähnt, über die Frequenzsteigerung und Kanalmodulationen eine absolute Verkürzung der QT-Zeit bewirken, die der Vulnerabilität allgemein entgegenwirkt.

Literatur

  • 1 Priori G S, Napolitano C, Schwartz P J. Low penetrance in the long-QT-syndrome: clinical impact.  Circulation. 1999;  99 529-533
  • 2 Haffner S, Thürmann P A. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen: QT-Verlängerungen und Torsade-de-Pointes-Arrhythmien.  Dtsch Med Wochenschr. 2002;  127 1022-1024
  • 3 De Ponti F, Poluzzi E, Cavalli A, Recanatini M, Montanaro N. Safety of non-antiarrhythmic drugs that prolong the QT interval or induce torsade de pointes: an overview.  Drug Saf. 2002;  25 263-286
  • 4 Yeragani V K, Pohl R, Jampala V C, Balon R, Kay J, Igel G. Effect of posture and isoproterenol on beat-to-beat heart rate and QT variability.  Neuropsychobiology. 2000;  41 113-123
  • 5 Shimizu W, Ohe T, Kurita T, Takaki H, Aihara N, Kamakura S, Matsuhisa M, Shimomura K. Early afterdepolarisations induced by isoproterenol in patients with congenital long QT syndrome.  Circulation. 1991;  84 1915-1923

Autor

Dr. Steffen Haffner

Philipp Klee-Institut für klinische Pharmakologie, HELIOS Klinikum Wuppertal

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