Psychiatr Prax 2003; 30: 125-128
DOI: 10.1055/s-2003-39752
Sucht
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Rückfallpräventionsgruppe bei alkoholabhängigen Patienten

Relapse Prevention Program in German AlcoholicsMonika  Johann1 , Gabriela  Bobbe1 , Elke  Franke1 , Norbert  Wodarz1
  • 1Bereich Klinische Suchtmedizin, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität am Bezirksklinikum Regensburg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
04. Juni 2003 (online)

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Zusammenfassung

Rückfallprävention ist eine wichtige Komponente in der Behandlung alkoholabhängiger Patienten. Positive Prädiktoren sind eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung und Abstinenzzuversicht mit ausreichenden Copingstrategien in Risikosituationen sowie ein geringes Suchtverlangen (Craving). Eine vier Module umfassende manualisierte Rückfallpräventionsgruppe wurde bei 64 stationär behandelten primär alkoholabhängigen Patienten begleitend evaluiert. Die Cravingwerte vor und nach den Modulen unterschieden sich nicht wesentlich, so dass diese Form der Rückfallprävention in der Gruppe sowohl unter stationären als auch unter ambulanten Bedingungen durchführbar erscheint. Die im Anschluss an die Module erhobenen hohen Werte für Lernerfahrungen und Einsichten, Optimismus und Zukunftsperspektive sowie Abstinenzzuversicht in den Bereichen „soziale Verführung” und „angenehme Gefühle” könnten über verbesserte Copingstrategien längerfristig zur Aufrechterhaltung der Abstinenz beitragen.

Abstract

Relapse prevention plays an important role in the treatment of alcoholics. Positive predictors are high self-efficacy and confidence in high-risk situations, positive outcome expectancies, sufficient coping-skills and low craving. We examined 64 primary German alcoholics. Each person met the criteria of alcohol dependence of DSM-IV and ICD-10. Subjects were included in an in-patient 4-step relapse prevention program. This manual-guided group psychotherapy is based on cognitive-behavioral approach focused on high-risk situations, phases of relapse, stress/relax and resources. Craving before and after treatment did not differ, so that using this kind of relapse prevention training might be suitable in both in- and out-patient programs. High values for insight, optimism, self-efficacy and confidence in high-risk situations might enhance individual coping-skills to balance patient's lifestyle focussing on an abstinent way of life.

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