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DOI: 10.1055/s-2003-38413
Harninkontinenz - Der konkrete Fall
Urinary incontinence - case reportPublikationsverlauf
eingereicht: 19.1.2003
akzeptiert: 21.3.2003
Publikationsdatum:
03. April 2003 (online)
Anamnese
Ein 81-jähriger Patient wurde von seiner Frau mit 39,3° C Körpertemperatur zur stationären Aufnahme gebracht. In den letzten Tagen hatte er über Müdigkeit, Schwäche, Verschlechterung einer seit 20 Jahren bestehenden chronischen obstruktiven Atemwegserkrankung mit nächtlichen Atemnotattacken und deutlichem Mehrverbrauch von Dosieraerosolen geklagt. Nach Angaben seiner Frau bestanden Vigilanzstörungen mit Verwirrtheitsphasen. Ferner waren eine arterielle Hypertonie und eine Hyperlipidämie bekannt. Ein Nikotinabusus von 40 Zigaretten täglich bestand in den Jahren von 1960-1986.
Vor 8 Jahren hatte der Patient einen Schlaganfall mit einer diskret armbetonten Hemiparese rechts erlitten. Seit dem Ereignis lag eine Dranginkontinenz vor, auf dem Boden einer Detrusorhyperreflexie mit imperativem Harndrang und initial 8-10 Einnässepisoden am Tag und 4-5 in der Nacht. Nach urodynamischer Klärung war dieser Symptomenkomplex jedoch durch ein differenziertes, auch zu Hause durchgeführtes Kontinenztraining sowie den Einsatz eines Anticholinergikums gut kompensierbar. Vor 1œ Jahren konnte das Medikament abgesetzt werden. Der Patient erreichte tagsüber rechtzeitig die Toilette zur Miktion. Es kam zu keinem unwillkürlichem Harnabgang. Nachts benötigte er ein Vorlagensystem, mit maximal zwei Einnässepisoden. Sonographisch bestand eine Prostatahyperplasie.
Dr. med. Claus Hader
Zentrum für Innere Medizin, Kliniken St. Antonius
Hardtstraße 46
42107 Wuppertal
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