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DOI: 10.1055/s-2003-37926
Unterbringungen nach dem PsychKG-NW in ein psychiatrisches Krankenhaus - Entwicklungen über 19 Jahre
Treatments According to the Northrhine-Westphalian Law of Compulsory Treatment in a Mental Hospital - Developments over 19 YearsPublication History
Publication Date:
13 March 2003 (online)
Zusammenfassung
Hintergrund: Aus verschiedenen Regionen Deutschlands wird seit mehreren Jahren ein Anstieg der Zwangseinweisungen in psychiatrische Kliniken berichtet. Die Hintergründe dieser Entwicklung sind bisher nicht geklärt. Methode: Die Daten sämtlicher Unterbringungen nach dem PsychKG Nordrhein-Westfalen in die Westf. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Münster in den Jahren 1982 bis 2000 wurden mit Merkmalen der psychiatrischen Basisdokumentation verknüpft und mittels Zeitreihengrafiken analysiert. Ergebnisse: Seit Mitte der 90er-Jahre zeigt sich für die anteilsmäßig bedeutenden Diagnosegruppen schizophrene Störungen, Alkoholmissbrauch/-abhängigkeit und Demenzerkrankungen ein erheblicher Anstieg der Zwangsunterbringungen aus der Stadt Münster. Die Dauer der Unterbringung sinkt im Beobachtungszeitraum parallel zur Verkürzung der Behandlungsdauer. Die Anzahl der Vorbehandlungen ist bei den untergebrachten Patienten erheblich gestiegen. Schlussfolgerungen: Der Anstieg der Zwangseinweisungen ist vermutlich zu einem großen Teil auf die Deinstitutionalisierung der psychiatrischen Versorgung zurückzuführen, die sich allgemein durch sinkende Behandlungsdauern und steigende Wiederaufnahmen auszeichnet.
Abstract
Background: Increasing compulsory treatments are reported since many years from several German regions. The background of this development remains unclear. Methods: The data of all compulsory treatments of the Westphalian Clinic for Psychiatry and Psychotherapy Muenster, Muenster, Germany, from 1982 to 2000 were combined with administrative items and were analysed by time series graphics. Results: Since the middle of the 1990s compulsory treatments of patients from the city of Muenster with the large diagnosis groups schizophrenia, alcohol absuse and alcohol dependence, and dementia all show an increase. The length of compulsory treatment is decreasing, showing the same trends as the overall length of stay. The amount of previous inpatient admissions of the compulsory treated patients has risen dramatically. Conclusions: The increase of compulsory treatment is presumably an effect of the deinstitutionalisation of psychiatric care in Germany that has led to a decreasing length of stay and a rise in the figures of readmissions.
Literatur
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Dr. phil. D. Richter
Westf. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Münster
Postfach 202 252
48103 Münster
Email: d.richter@wkp-muenster.de