Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2002-34938-2
Erwiderung
Publication History
Publication Date:
29 April 2004 (online)
Wir danken den Kollegen Steiner et al. für Ihre Anmerkungen zu unserem Beitrag (1), die wir wie folgt kommentieren möchten:
Ad 1
Bezüglich dieses Punktes können wir Ihnen nur völlig zustimmen und bedauern, die Frequenz einer homozygoten Anlage der Exon-14-Skipping-Mutation im DPD Gen mit 1:1000 Normalpersonen statt 2,3:100 000 Normalpersonen angegeben zu haben. Unsere primäre Intention war in diesem Fall darauf hinzuweisen, dass im klinischen Alltag v. a. die heterozygote Konstellation anzutreffen ist. Es sei nur angemerkt, dass wir zwischenzeitlich im Gesamtkollektiv der von uns untersuchten Patienten trotz der relativen Seltenheit bereits zwei homozygote Patienten identifizieren konnten.
Ad 2
Die Ausführungen unter diesem Punkt zur Erstbeschreibung einer Gemischtheterozygotie des DPYD-Gens durch die Gruppe um Diasio (2) sind aktuell und verdienen durchaus Erwähnung, da sie unser Verständnis zu dieser Thematik signifikant erweitern. Es sei jedoch erwähnt, dass diese Originalarbeit erst publiziert wurde, nachdem unser Beitrag bereits erschienen war.
Ad 3
Die Einschätzung der Autoren, dass Pharmakogenomik eine bedeutsame Rolle in der Individualisierung der Chemotherapie spielen kann, teilen wir nicht zuletzt angesichts der Ergebnisse unserer eigenen Arbeitsgruppe vollends. Auch wir fordern eine zweifelsfreie Grundlage für ein generelles Mutationsscreening und führen genau aus diesem Grunde derzeit eine prospektive Studie an 1500 5-FU-naiven Patienten auf das Vorhandensein der Exon-14-Skipping-Mutation durch wie in unserem Beitrag erwähnt (1). Gleichzeitig sind wir aber auch der Ansicht, dass die wissenschaftliche Diskussion durch pharmakoökonomische Überlegungen wie in unserem Beitrag (3) nachhaltig bereichert wird und dass die Konsensfindung sowie die Definition aktueller diagnostischer Standards hierdurch beschleunigt wird.
Literatur
- 1 Kliche K O, Schalhorn A, Höffken K. Nachweis von DPD-Exon-14-Skipping vor 5-Fluoruracil-Behandlung?. Dtsch Med Wochenschr. 2002; 127 463-464
- 4 Johnson M R, Wang K, Diasio R B. Profound dihydropyrimidine dehydrogenase deficiency resulting from a novel compound heterozygote genotype. Clin Cancer Res. 2002; 8 768-774
- 3 Behnke D. et al . Prevalence of a Common Point Mutation in the Dihydropyrimidine Dehydrogenase (DPD) Gene within the 5’-Splice Donor Site of Intron 14 Patients with Severe 5-Fluorouracil (5-FU)-related Toxicity Compared with Controls (Reply). Clin Cancer Res. 2001; 7 2832-2839
Autor
Dr. med. Kay-Oliver Kliche
Friedrich Schiller Universität Jena, Klinik für Innere Medizin II
Erlanger Allee 101
07740 Jena