Gesundheitswesen 2002; 64(10): 534-539
DOI: 10.1055/s-2002-34618
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Hygienemaßnahmen in der Alten- und Langzeitpflege

Measures to Promote Hygiene in Geriatric and Long-Term CareV. Geng1 , M. Thieves2
  • 1Schweizer Paraplegiker-Zentrum, Nottwil, Schweiz
  • 2Abt. Krankenhaus- und Umwelthygiene, Darmstadt
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Publication Date:
09 October 2002 (online)

Zusammenfassung

Für Krankenhäuser stellt die Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention des Robert-Koch-Instituts klare und differenziert ausformulierte Hygienevorgaben im Sinne eines Regelwerks dar. Für Pflegeeinrichtungen im Langzeitbereich existieren jedoch keine einheitlichen Hygienekonzepte und die RKI-Empfehlungen lassen sich auf die Bereiche Alten- und Langzeitpflege sowie die Rehabilitation nur schwer übertragen. Es bleibt den Trägern der Institutionen weitgehend freigestellt, welchen Stellenwert sie der Hygiene und Infektionsprävention zubilligen. Die Rahmenvorgaben sind mit dem Infektionsschutzgesetz und den darin enthaltenen Anforderungen nach Hygieneplänen gegeben, jedoch fehlen Hinweise, wie die Implementierung und Umsetzung der Hygieneanforderungen stattfinden könnte. In diesem Artikel wird eine Möglichkeit aufgezeigt, wie anhand der klassischen Vorgehensweisen des Qualitätsmanagements das Infektionsschutzgesetz in Pflegeeinrichtungen in die Praxis transferiert und angewendet werden kann, und zwar im Sinne eines schrittweisen und planbaren Vorgehens. Im Anhang finden sich eine mögliche Strukturierung und Auszüge einer Überprüfungs-Checkliste.

Abstract

For hospitals, the Directives for Hospital Hygiene and Prevention of Infection issued by the Robert Koch Institute represent clear and well formulated hygiene guidelines in terms of a set of rules. However, for long-term care facilities there are no standard hygiene procedures, and the above mentioned guideline recommendations are difficult to apply to geriatric and long-term care as well as to rehabilitation. It is left to the institutions themselves to determine the role of hygiene and prevention of infection. Framework guidelines are provided in the Protective Law on Infections and the hygiene requirements contained therein. However, there are no suggestions on how to actually implement the hygiene requirements. This article demonstrates one way in which the protective law might be transferred and used in practice based on the classic procedures of quality management. This is explained as a step-by-step, planned process. The appendix contains one possible structure and excerpts from a control checklist.

Literatur

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Dr. med. Martin Thieves

Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin

Klinikum Darmstadt

64276 Darmstadt

Email: thieves.hygiene@klinikum-darmstadt.de

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