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DOI: 10.1055/s-2002-34605
Suizidalität bei unipolaren und bipolaren affektiven Psychosen - Sterben mehr bipolar Kranke durch Suizid?
Suicidal Behaviour in Uni- and Bipolar Affective Disorders - Is there a Higher Suicide Rate in Bipolars?Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
09. Oktober 2002 (online)
Einleitung
Fast alle Untersuchungen stimmen dahingehend überein, dass unter psychiatrischen Erkrankungen die Subgruppe der affektiven Psychosen das höchste Suizidrisiko aufweist. Etwa 50 % - 80 % aller Suizide sind mit Störungen des Affektes assoziiert (Bottlender et al., 2000).
In jüngster Zeit wird vermehrt auf Unterschiede hinsichtlich der Suizidalität zwischen unipolaren und bipolaren Depressionen hingewiesen. Häufig werden besonders hohe Suizid- und Suizidversuchsraten bei bipolaren Psychosen betont, wobei Frauen mit dieser Diagnose ein noch höheres Risiko aufweisen sollen (Lester, 1993; Walden & Grunze, 2000).
Die vorliegenden Ergebnisse sind aber insgesamt sehr widersprüchlich (siehe schon Lester, 1993), was zum Teil daran liegt, dass in einigen Studien Moderatorvariablen wie Geschlecht und Alter nicht berücksichtigt wurden sowie die Katamnesedauern sehr unterschiedlich sind. In einigen Studien werden z. B. keine wesentlichen Unterschiede früherer Suizidversuche, aber eine höhere Rate von Suizidversuchen während des Follow-up-Zeitraumes bei bipolaren Störungen beschrieben. Bipolare Psychosen müssten dann insgesamt eine höhere Rate von Suizidversuchen aufweisen.
Ziel dieser Studie war daher, die vorliegenden Studien zusammenzufassen und zu prüfen, ob die unterschiedlichen Angaben auf methodisch unterschiedliche Designs oder verschiedene Moderatorvariablen zurückzuführen sind.
Literatur bei den Verfassern
Dr. phil. S. Schaller
Otto-Selz-Institut für Psychologie und Erziehungswissenschaften
der Universität Mannheim
Schloss, EW 194
68131 Mannheim