Rehabilitation (Stuttg) 2002; 41(5): 336-342
DOI: 10.1055/s-2002-34567
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Regionale Vernetzung medizinischer und beruflicher Rehabilitation: Das Bad Krozinger Modell

Regional Networking of Medical and Vocational Rehabilitation - The Bad Krozingen ModelG.  Kinne1 , D.  Elsässer2 , S.  Best2 , S.  Jost2 , R.  Zschache1
  • 1Bildungszentrum Beruf und Gesundheit, Bad Krozingen
  • 2Theresienklinik II, Bad Krozingen
Further Information

Publication History

Publication Date:
08 October 2002 (online)

Zusammenfassung

Eine regionale Vernetzung ermöglicht eine flexible und individuelle Integration berufsorientierter Maßnahmen innerhalb medizinischer Rehabilitation. In diesem Beitrag wird ein Modellprojekt im Rahmen einer Kooperation der Theresienklinik II und dem Bildungszentrum Beruf und Gesundheit in Bad Krozingen vorgestellt. Orthopädische und kardiologische Patienten, deren Erwerbsfähigkeit gefährdet ist, nehmen während der entsprechend verlängerten medizinischen Maßnahme an einer integrierten berufsorientierten Maßnahme teil. Das Ziel des Modellprojektes ist eine frühzeitige Abklärung der Motivation, beruflichen Belastbarkeit, Eignung und Neigung, um den Beginn beruflicher Qualifizierungsmaßnahmen und die berufliche Wiedereingliederung zu beschleunigen. Innerhalb eines Jahres nahmen 30 Patienten an dem Angebot teil. Es werden Inhalte und Ablauf des Modellprojektes vorgestellt. Eine Zwischenauswertung zeigt eine hohe Patientenzufriedenheit mit dem Angebot.

Abstract

Regional networking facilitates flexible and individual integration of vocational programmes in medical rehabilitation. We present a pilot project of Theresienklinik II in cooperation with the Education centre for occupation and health (Bildungszentrum Beruf und Gesundheit) in Bad Krozingen. Orthopaedic and cardiac patients who are in danger to lose their capacity to work, participate in an integrated vocational reorientation programme during extended medical rehabilitation. The aim of the pilot project is an early assessment of motivation, work hardening, aptitude and interest, in order to accelerate vocational retraining and reintegration. Within one year 30 patients participated in the programme. Presented are the contents and course of the pilot project. First results show a high patient satisfaction with the programme.

Literatur

  • 1 Reha-Kommission-Berufsförderung: Empfehlungen zur Weiterentwicklung der beruflichen Rehabilitation in der gesetzlichen Rentenversicherung. DRV-Schriften, Band 7 Frankfurt/Main; VDR 1997
  • 2 Bearbeitungszeit von Reha-Anträgen bei der LVA Baden. Nachrichtenblatt der LVA Baden 2000 2: 110-111
  • 3 Fraisse E, Karoff M. Verbesserung des Übergangs zwischen medizinischer und beruflicher Rehabilitation.  Rehabilitation. 1997;  36 233-237
  • 4 Neuderth S, Vogel H. Fachtagung zum Thema „Berufsbezogene Maßnahmen im Rahmen der medizinischen Rehabilitation” vom 25.-26.1.2000 in Würzburg.  Rehabilitation. 2000;  39 239-241
  • 5 Beutel M, Kayser A, Vorndran A, Farley A, Bleicher F. Die integrierte berufliche Belastungserprobung in der medizinischen Rehabilitation - Erfahrungen und Perspektiven am Beispiel der psychosomatischen Rehabilitation.  Rehabilitation. 1998;  37 85-92
  • 6 Hillert A, Staedtke D, Cuntz U. Bei welchen psychosomatischen Patienten sind berufsbezogene Therapiebausteine indiziert? Therapeutenentscheidung und operationalisierte Zuweisungskriterien im Vergleich.  Rehabilitation. 2001;  40 200-207
  • 7 Schuler G P, Heilmeier P. Modell der integrierten Belastungserprobung Isny. In: Tagungsband, „Evaluation in der Rehabilitation”, Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium, März 1996 in Bad Säckingen DRV-Schriften, Band 6. Frankfurt/Main; VDR 1996: 225-226
  • 8 Karoff M. Modelle der Integration beruflicher und kardiologischer Rehabilitation.  Präv.-Rehab.. 1999;  3 97-101
  • 9 Keck M. Zum Problem der Schnittstellenoptimierung Phase II/Phase III bei kardiologischen Rehabilitanden.  Rehabilitation. 2000;  39 101-105
  • 10 Keck M, Budde H G, Kallinke D, Behrens J C. Berufsbezogene Orientierung und praktische Erprobung während der Phase II der kardiologischen Rehabilitation als Instrument der beruflichen Früh-Rehabilitation. In: Bengel J, Jäckel WH (Hrsg) Zielorientierung in der Rehabilitation. Regensburg; Roderer 2000: 49-65
  • 11 Budde H G, Keck M. Vorfeldmaßnahmen zur beruflichen Wiedereingliederung in der stationären kardiologischen Anschlussheilbehandlung.  Herz/Kreislauf. 1999;  31 351-355
  • 12 Wolko P M. Verzahnung der medizinischen und beruflichen Rehabilitation. Modellprojekt mit Versicherten der LVA Baden.  Nachrichtenblatt der LVA Baden. 2000;  2 87-89
  • 13 Nethe S. Verzahnung medizinischer und beruflicher Rehabilitation. Gesundheit im Beruf, 1/01. Berlin; Bundesversicherungsanstalt für Angestellte 2001: 3
  • 14 Borcherding H, Zschache R. Ergebnisse aus der ambulanten Belastungserprobung.  Mitteilungen der LVA Württemberg. 1998;  (1/2) 45-48
  • 15 Weidemann H . Qualitätssicherung der Rehabilitation Herzkranker. Darmstadt; Steinkopff 1992
  • 16 Kinne G. Berufsorientierung und Belastungserprobung im Rahmen medizinischer Rehabilitation für Versicherte der BfA. Unveröffentl. Ergebnisbericht 2001

1 Rheuma-Klinik Bad Rappenau in Kooperation mit dem Berufsförderungswerk Heidelberg.

2 Lazariterhof und Breisgauklinik in Kooperation mit dem Bildungszentrum Bad Krozingen.

3 Klinik Dübener Heide in Kooperation mit dem Berufsförderungswerk Leipzig.

4 Das Bildungszentrum ist ein Fachbereich des Herz-Zentrums Bad Krozingen. Herz-Zentrum und Theresienklinik sind Einrichtungen der medizinisch-beruflichen Rehabilitation und gehören der Bundesarbeitsgemeinschaft medizinisch-beruflicher Rehabilitationszentren an.

Dr. Gertraud Kinne

Leitung Berufsorientierung, BZ Beruf + Gesundheit

Herbert-Hellmann-Allee 11


79189 Bad Krozingen

Email: kinne@beruf-gesund.de

    >