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DOI: 10.1055/s-2002-32873
K.-H. Rühle zum 60. Geburtstag
For K.-H. Rühle To His 60th AnniversaryPublication History
Publication Date:
19 July 2002 (online)
Die Artikel dieser Ausgabe der Pneumologie haben, obwohl sie von Autoren aus den verschiedensten pneumologischen Tätigkeitsfeldern stammen, eine Gemeinsamkeit: Sie sind Herrn Professor Rühle zum 60. Geburtstag gewidmet. Sein klinischer Lehrer, Herr Professor Matthys, Freunde, Wegbegleiter und Schüler wollen ihn mit ihren aktuellen wissenschaftlichen Arbeiten ehren.
Am 12. Juli 1942 wurde Karl-Heinz Rühle in Tuttlingen geboren. Nach dem Studium in Tübingen, Frankfurt und Heidelberg begann er seine medizinische Ausbildung als Medizinalassistent am Deutschen Krebsforschungsinstitut in Heidelberg. 1971 promovierte er über Lungenfunktionsuntersuchungen mit radioaktiven Edelgasen an der Universität Ulm und habilitierte sich 1980 in Freiburg. In Ulm und Freiburg lagen die wissenschaftlichen Schwerpunkte in der Untersuchung der regionalen Lungenventilation und -perfusion und der ziliären Klärmechanismen mit radioaktiv markierten Teilchen und Gasen. Weiterhin beschäftigte er sich mit der körperlichen Leistungsfähigkeit von Patienten mit obstruktiven Ventilationsstörungen und erarbeitete Referenzwerte auch für spiroergometrische Messgrößen. Seit 1982 beschäftigt sich Professor Rühle mit schlafbezogenen Atemstörungen. Aus diesen Arbeiten entwickelte sich die inzwischen realisierte Idee, die forcierte Oszillationstechnik in der Diagnostik von Obstruktionen der oberen Atemwege sowie in der automatischen Positivdrucktherapie einzusetzen.
An diesen wissenschaftlichen Weg anknüpfend befassen sich die Arbeiten dieses Heftes nun vor allem mit zwei Themen unseres Fachgebietes, die in den letzten Jahren und, glaubt man den Prognosen, auch in den nächsten Jahrzehnten von besonderer Bedeutung waren und sein werden. So gehen die Autoren der „Global Burden of Disease Study” davon aus, dass die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) im Jahre 2020 vom 12. auf den 5. Platz der zu vorzeitigem Tod und Invalidisierung führenden Erkrankungen vorrücken wird. Die „National Institutes of Health” zeigen in der „Global Initiative for Obstructive Lung Disease” keine prognostisch relevante medikamentöse Therapie der COPD auf, weisen jedoch umso mehr auf die Bedeutung rehabilitativer Verfahren und der Sauerstofftherapie hin. So befassen sich in diesem Heft Wright und Weber et al. in einer Zusammenarbeit von sportwissenschaftlichem Institut und pneumologischer Facharztpraxis mit den Möglichkeiten eines intensivierten Muskeltrainings gerade bei Patienten, die von diesen Maßnahmen aufgrund ihrer limitierten Lungenfunktion ansonsten als ausgeschlossen gelten. Cegla stellt Ergebnisse einer Studie zur Ergänzung der medikamentösen Therapie mit der PEP-Physiotherapie vor, die relevante Verbesserungen von Lungenfunktionsparametern, eine Verminderung des Antibiotikabedarfes und der Krankenhauseinweisungen nachweist. Köhler diskutiert die Frage nach der optimalen Zielgröße in der Therapie der respiratorischen Insuffizienz und Matthys stellt den pathophysiologischen Hintergrund und zahlreiche praktische Aspekte der Sauerstofflangzeittherapie bei COPD vor.
Den zweiten Schwerpunkt stellt das obstruktive Schlafapnoesyndrom dar. So wird der Stellenwert internistischer Screeninguntersuchungen im Schlaflabor zur Diskussion gestellt. Brauchen wir Verbesserungen der Therapie mit konstantem CPAP? Sullivan äußerte auf dem Weltkongress in Sydney seine Erwartungen, dass in wenigen Jahren 90 % aller Patienten mit automatischen Systemen therapiert würden. Einen Beitrag zur Indikationsstellung soll der Artikel zur Druckvariabilität unter der CPAP-Behandlung leisten. Ergänzt werden die Schwerpunktthemen durch Arbeiten zur Endoskopie und zur Speichererkrankung Alveolarproteinose.
Mit diesen Arbeiten möchten wir von ganzem Herzen Herrn Professor Rühle zu seinem 60. Geburtstag gratulieren und ihm für die freundschaftliche, anregende und innovative Zusammenarbeit danken. W. Randerath, Hagen-Ambrock
PD Dr. med. Winfried J. Randerath
Klinik Ambrock, Klinik für Pneumologie, Allergologie und Schlafmedizin, Universität Witten/Herdecke
Ambrocker Weg 60
58091 Hagen
Email: winfried.randerath@dland.de