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DOI: 10.1055/s-2002-28354
Gegenstandskatalog für die zweite medizinische Staatsprüfung (GK3)
Teilgebiet SozialmedizinSubject Catalogue for the Second Medical State Examination in Germany in the Subsphere of SociomedicinePublication History
Publication Date:
08 May 2002 (online)
1.Gesundheit und Krankheit in Bevölkerungen 1.1 Sozialmedizin und Public Health Definition der SozialmedizinDefinition von Public Health (Gesundheitswissenschaften)Unterschiede zwischen Public Health und Sozialmedizinz. B. salutogenetischer versus pathogenetischer Ansatz, Bevölkerungsbezug versus individuelle sozialmedizinische Begutachtungen, stärkere Berücksichtigung sozialwissenschaftlicher Inhalte versus medizinischer Inhalte, Arbeitsfelder der Disziplinen 1.2 Diagnose- und Klassifikationskriterien, Taxonomien ICD 10, ICD SGB V, ICPMErläuterung der KlassifikationenStandardisierung und Klassifikationskriterien von Krankheiten und Prozeduren anhand von Beispielen (ischämische Herzkrankheit, Schlaganfall, chronische Bronchitis, rheumatische Krankheiten, Diabetes mellitus)Unterschiede zwischen den Klassifikationen, Verwendbarkeit für epidemiologische Untersuchungen und Aussagen 1.3 Deskriptive Epidemiologie Maße für KrankheitshäufigkeitenPrävalenz und Inzidenz; rohe, kategoriespezifische und standardisierte Morbiditäts- und Mortalitätsraten, standardisiertes Mortalitätsverhältnis (SMR); Mortalität und LetalitätEpidemiologische Studientypendeskriptive Studien (z. B. Studien auf Aggregatdatenebene/ökologische Studien, ein-/mehrstufige Surveys, Fallserien, Querschnittsstudien, Registerstudien)Epidemiologische Untersuchungsmethodenstandardisierte Verfahren des Interviews, der Beobachtung, der klinischen Untersuchung; Anwendung physikalischer und chemischer Verfahren und biologischer MarkerBeschreibung, Darstellung und Zusammenfassung epidemiologischer DatenTypen von Variablen und wichtige statistische Maßzahlen (Mittelwert, Medianwert, Streuungsmaße)Zufall und VerzerrungenBewertung der Rolle von Zufall und Verzerrungen (Bias) in epidemiologischen Studien 1.4 Gesundheits- und Krankheitsstatistiken Datenquellen für die EpidemiologieDaten des statistischen Bundesamtes und der statistischen Landesämter (z. B. Mikrozensen), Gesundheitsberichterstattung, Daten der Nationalen Gesundheitssurveys, Sozialberichte, Armutsberichte, Teilhabe-Berichte, Daten regionaler Krebsregister, z. B. Hamburg und Saarland, GKV-Prozessdaten, OECD-Statistiken, InternetressourcenGüte und Aussagekraft der DatenquellenMaße zur Bestimmung der Güte (z. B. HV-Index, Verhältnis Mortalität/Inzidenz)Zugang zu und Nutzungsmöglichkeiten der Daten 1.5 Demografie GrundbegriffeBevölkerungstypen, Fertilität, Nettoreproduktionsrate, Sterblichkeit, Sterbetafeln, Lebenserwartung, verlorene Lebensjahre, beeinträchtigungsfreie Lebensjahre, MigrationWandel der Bevölkerungsstruktur (demografische Transition)Altersaufbau der Bevölkerung vor 100 Jahren und heute, Schätzungen der Bevölkerungsentwicklung, Auswirkungen auf das KrankheitsspektrumSozialepidemiologie Definitionen: Klasse, Schicht, Lebenslage, Lebensphasesoziale Ungleichheit: Verteilung nach Klassen, Schichten, horizontale und vertikale Ungleichheit, Ursahchen der Ungleichheitepidemiologische Transition: Verbesserung und Verschlechterung der Gesundheitsverhältnisse im Zeitverlauf, Ursachen (z. B. Einflüsse des sozialen Wandels: Änderung der Gesellschaftsstruktur, gesellschaftliche Veränderungen durch technologische und wissenschaftliche Entwicklungen)Migrationräumliche Bevölkerungsbewegungen, Migration und GesundheitsproblemeKennziffern zur Bevölkerungsstrukturz. B. Altersquotient, Jugendquotient, Säuglingssterblichkeit, Müttersterblichkeit 1.6 Sozialmedizinische Aspekte ausgewählter Krankheitsgruppen Koronare HerzkrankheitInzidenz, Prävalenz, Mortalität und Letalität, räumliche und zeitliche Vergleiche (Trends), Risikofaktoren der koronaren Herzkrankheit; Methoden epidemiologischer ErfassungApoplektischer InsultInzidenz, Prävalenz, Mortalität, Letalität, Risikofaktoren; Methoden epidemiologischer Erfassung (z. B. Registerstudien, Qualitätssicherungsprogramme)Hypertonieepidemiologische Definitionen, sich verändernde Definitionen der Weltgesundheitsorganisation; Prävalenz, Risikofaktoren, Bekanntheits- und Behandlungsgrad in der Bevölkerung, TrendanalysenHypercholesterinämieepidemiologische Definition und klinische Diagnose; Prävalenz, Risikofaktoren, Bekanntheits- und Behandlungsgrad in der Bevölkerung, Trendanalysen; Ernährungsverhalten und HypercholesterinämieDiabetes mellitusepidemiologische und klinische Definitionen; Prävalenz, Inzidenz, Mortalität; Letalität, Risikofaktoren; Möglichkeiten der Früherkennung und Frühbehandlung; soziale Beratung des Diabetikers (Ausbildung, Beruf, Familie); Methoden epidemiologischer Erfassung, z. B. RegisterstudienRheumatische ErkrankungenInzidenz, Prävalenz, Mortalität, Letalität; Probleme der epidemiologischen Erfassung, sozialmedizinische Bedeutung der rheumatischen Erkrankungen: Arbeits-, Berufs- und Erwerbsunfähigkeit, mögliche psychosoziale Einflüsse auf Entstehung und Verlauf rheumatischer Erkrankungen, RehabilitationBösartige Neubildungendeskriptive und analytische Epidemiologie wichtiger Formen bösartiger Neubildungen; Trendanalysen verschiedener bösartiger Neubildungen, z. B. Magenkrebs, Lungenkrebs, Brustkrebs, Prinzipien und Wirksamkeit der Krebsfrüherkennung und -nachsorge; Einflüsse von Verhaltensweisen auf die Krebsgenese; biologische, kulturelle und psychosoziale Einflüsse auf die Krebsgenese, Methoden epidemiologischer Erfassung, z. B. KrebsregisterInfektionskrankheitenInzidenz, Prävalenz, Mortalität, Letalität, Risikofaktoren; Methoden epidemiologischer Erfassung (z. B. Sentinels)Psychische StörungenInzidenz, Prävalenz, Mortalität, Letalität, Risikofaktoren; Methoden epidemiologischer ErfassungPsychosomatische StörungenInzidenz, Prävalenz, Mortalität, Letalität, Risikofaktoren; Methoden epidemiologischer Erfassung (z. B. Studien)SuchterkrankungenInzidenz, Prävalenz, Mortalität, Letalität, Risikofaktoren; Methoden epidemiologischer Erfassung (z. B. Studien)Geriatrische Erkrankungen und SozialgerontologieSozialmedizinische Aspekte von Unfällen und GewaltHäufigkeiten wichtiger Unfallarten wie Arbeits- und Wegeunfall, häuslicher Unfall, Verkehrsunfall; Unfälle im Kindesalter, Epidemiologie verschiedener Unfallarten, wichtige Risikofaktoren von Unfällen (z. B. Alkoholeinfluss), Folgen von Gewalt(jeweils auch unter geschlechtsspezifischen Aspekten) 2.Soziale und medizinische Determinanten von Krankheit und Gesundheit 2.1 Definitionen Definitionen von GesundheitWHO, SozialrechtsprechungModelle von Gesundheit und Krankheitz. B. KAP-Modell 2.2 Risikofaktoren und -indikatoren ZusammenhangsmaßeDefinition und Kriterien von Risikomaßzahlen (z. B. relatives Risiko, bevölkerungs-/expositionsbezogenes attributables Risiko, Odds Ratio, Korrelationen), Interpretation von ZusammenhangsmaßenBiologische Risikofaktoren und -indikatorenRolle der Genetik, Geburtsschäden und -beeinträchtigungenVerhaltensbezogene Risikofaktoren und -indikatoren Rauchen: Formen und Häufigkeit des Rauchens, Rauchverhalten bei Männern und Frauen, Rauchverhalten in verschiedenen Alters- und Sozialgruppen; soziale, kulturelle und ökonomische Einflüsse auf das Rauchverhalten; epidemiologische Daten zum Thema Rauchen und Gesundheit, Tabakkonsum als Suchtform, Haltung und Einstellung der Ärzteschaft zum Tabakkonsum, individuelle und strukturelle Maßnahmen zur Prävention und Raucherentwöhnung, Werbung für Tabakprodukte Alkoholkonsum: Trinkverhalten bei Männern und Frauen, Trinkverhalten in verschiedenen Alters- und Sozialgruppen; soziale, kulturelle und ökonomische Einflüsse auf das Trinkverhalten; epidemiologische Daten zum Thema Alkoholkonsum und wichtige Krankheiten und Unfallarten, Einrichtungen zur Behandlung der Alkoholkrankheit (professionelle/nichtprofessionelle), versicherungsrechtliche und ökonomische Aspekte des Alkoholismus Ernährung: Erhebung unterschiedlicher Ernährungsweisen; gesundheitliche Gefahren verschiedener Ernährungsformen; Richtwerte, soziale Faktoren Körperliche Aktivität: Messung körperlicher Aktivität in der Epidemiologie, epidemiologische Befunde zum Thema körperliche Bewegung und Herz-Kreislauferkrankungen; soziale, kulturelle und ökonomische Einflüsse auf die körperliche AktivitätRisikofaktoren und -indikatoren der Umwelt und der Arbeitsweltz. B. Lärm, Luftqualität (Wohnräume), HygienemaßnahmenSoziale Risikofaktoren und -indikatorenEinflüsse soziokulturell vermittelter Lebensstile: Krankheitsrisiken durch Einstellungen, Haltungen und soziale Normen (z. B. im Hinblick auf Ess-, Trink-, Rauchverhalten)Einflüsse soziodemografischer Variablen: Alter, Geschlecht, Beruf, Ausbildung, Einkommen, Armut, Familienstand, Sozialschicht, kritische Lebensereignisse, soziale und geografische Mobilität, Stadt-Land-UnterschiedeVermeidbare Mortalität und MorbiditätSozialanamneseErfassung sozialer Einflüsse auf das Krankheitsgeschehen und der mit der Krankheit verbundenen sozialen Folgen durch den Arzt 2.3 Analytische und interventive Epidemiologie Epidemiologische Studientypenanalytische Studien: Fall-Kontroll-Studien, Kohortenstudien, Fall-Kontroll-Studien innerhalb von Kohortenstudien, Interventionsstudien, FeldstudienStörfaktoren IIBewertung der Rolle von Zufall, Verzerrungen (Bias) und Störvariablen (Confounder) in epidemiologischen StudienStatistische Beziehung und Ursache-Wirkungs-Beziehungepidemiologische Kriterien für Ursache-Wirkungs-Beziehungen (Beispiel: Rauchen und Bronchialkarzinom); Definition Korrelation versus Risikofaktor versus kausaler FaktorErgebnisse wichtiger Studienz. B. Deutsche Herz-Kreislauf-Präventionsstudie, Framingham-StudieBeurteilung des Evidenzgrads dieser Studien Methodik: Fragestellung, Auswahl der Evidenzquellen, Zusammenfassung Evidenzquellen: ACP, ACPJC, Cochrane CollaborationRechtliche und ethische Aspekte von Studien 2.4 Prävention und Gesundheitsförderung Präventivmedizinische Grundbegriffe und AnsätzePrimär-, Sekundär-, Tertiärprävention, Primordialprävention, Salutogenese, Pathogenese, Verhaltens- und Verhältnisprävention, sozialrechtliche Grundlagenepidemiologische Grundlagen der Krankheitsfrüherkennung (Screening): Früherkennungstests: Reliabilität (Zuverlässigkeit), Validität (Gültigkeit) und ihre Hauptkomponenten Sensitivität, Spezifität und positive KorrektheitPrimärpräventionAufgaben und Ziele, Zielgruppen, Theorien und Modelle der Primärprävention, Methoden der Primärprävention, verantwortliche Organisationen und Institutionen, Primärprävention in Schulen, Gesundheitsprogramme gegen Rauchen, Hypercholesterinämie und Hypertonie, Werbung für Gesundheit, Definition und Beispiele für spezifische und unspezifische, gezielte und ungezielte, personengebundene und verhältnisorientierte Maßnahmen der primären PräventionGesundheitsförderungFörderung der Gesundheit (health promotion), Konzepte der WHO (z. B. „Gesundheit für alle”, Ottawa-Charta), Gesundheitsförderung in „settings” (z. B. „Gesunde Städte”)Sekundäre PräventionDefinition und Beispiele, Verpflichtungen der gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung zur primären und sekundären Prävention, Strategien der (sekundären) Prävention: Bevölkerungsstrategie und Hochrisikostrategie, zugelassene Früherkennungsuntersuchungen, Ergebnisse der FrüherkennungTertiäre PräventionAbwendung eines ungünstigen Krankheitsverlaufes, Rezidivprophylaxe; Bezug zur RehabilitationKlinische PräventionPrävention in der Arztpraxis und im Krankenhaus: Ansätze, Effekte, InformationsquellenÖkonomische Aspekte der PräventionEffektivität und Effizienz präventiver Maßnahmen, Konzepte und Ergebnisse der Messung des Nutzens der PräventionEthische Aspekte der Prävention 3.Soziale und medizinische Reaktionen auf Krankheit und Behinderung 3.1 Soziale Sicherung für definierte Lebensrisiken Lebensrisiken und ihre Auswirkungen auf die biologische und psychosoziale Existenz der BetroffenenUnfall, akute und chronische Krankheit, Invalidität, Alter, Arbeitslosigkeit, Armut, Krieg und GewaltTräger der sozialen Sicherunggesetzliche und private Krankenversicherung, Pflegeversicherung (siehe 4.), Rentenversicherung, Unfallversicherung, Arbeitslosenversicherung, Sozialhilfe, Arbeitsverwaltung, Versorgungsverwaltung, Versorgung von Kriegs-, Gewalt- und WehrdienstopfernPrinzipien der sozialen Sicherung und ihre Zuordnung zu verschiedenen TrägernEigenverantwortung und Eigenvorsorge, Versicherung, Solidarität, Subsidiarität, Äquivalenz, soziale Entschädigung und Versorgung, sozialer Ausgleich und Fürsorge, Pflicht- und freiwillige Versicherung, freiwillige Höher-/Zusatzversicherung, Sachleistungsprinzip, Dienstleistungen, Kostenerstattung, Barleistungen, Gremien und Selbstverwaltungsorgane und ihre Zusammensetzung, Mitwirkungsmöglichkeiten und -pflichten von ÄrztenGesetzliche Krankenversicherung (GKV)Grundbegriffe und allgemeine Grundsätze (u. a. Krankheit und Arbeitsunfähigkeit; Bedarfsgerechtigkeit und Gleichmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit, Qualität und Humanität der Versorgung), Träger der GKV, pflichtmäßig, freiwillig und mitversicherte Personenkreise, ambulante und stationäre Leistungen (in Prävention, Diagnostik und Therapie, Krankenpflege und Rehabilitation), Soziotherapie, Psychotherapie, Beziehungen der GKV zu Kassenärztlichen Vereinigungen, Vertragsärzten, Krankenhäusern; Medizinischer Dienst der KrankenversicherungGesetzliche Rentenversicherung (GRV)Grundbegriffe (u. a. Erwerbsunfähigkeit, Leistungsvermögen), Träger der RV, pflichtmäßig und freiwillig versicherte Personenkreise, Leistungen (Rentenarten, Leistungen zur medizinischen, beruflichen und sozialen Rehabilitation), Abgrenzungen zur Leistung der GKVGesetzliche Unfallversicherung, Sozialhilfe, Kriegs- und Gewaltopferversorgung, ArbeitslosenversicherungGrundbegriffe, Träger, Versicherte bzw. geschützte Personenkreise, Leistungen, Funktion der Integrationsämter, Grad der Behinderung (GdB) und Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE)Öffentlicher GesundheitsdienstStruktur und Aufbau des ÖGD (Bundes-, Länder- und kommunale Ebene)Aufgaben der Bundesinstitute (z. B. RKI, Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Bundesamt für Sera und Impfstoffe (Paul-Ehrlich-Institut), BzgA, LzG), und der LandesgesundheitsämterAufgaben der Gesundheitsämter (gutachterliche Tätigkeit, Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung, Hygiene, Trink- und Badewasser, Umweltmedizin, Prävention und Beratungen, Kinder-, Jugend- und Zahngesundheit) Private Kranken-, Unfall- und RentenversicherungGrundbegriffe, Leistungsarten, Übergangsmöglichkeiten und -grenzen zwischen gesetzlicher und privater VersicherungEthische Aspekte der sozialen Sicherung 3.2 Gesundheitliche Versorgung in Deutschland GrundbegriffeBedürfnis, Bedarf, Bedarfsplanung, Bedarfsprüfung, Richtzahlen, Nachfrage, Inanspruchnahme, Angebot, Versorgungseinrichtungen im ambulanten und stationären Bereich, Leistungserbringer, Kriterien der medizinischen Versorgung (allgemeine Grundsätze gemäß Sozialgesetzbuch), Inanspruchnahme der Versorgungsangebote durch Gesunde und Kranke, Selbstbeteiligung und Mitwirkung der VersichertenInanspruchnahme von Versorgungseinrichtungen und LeistungserbringerProbleme spezieller Bevölkerungsgruppen (u. a. Alte, Hochbetagte und Pflegebedürftige, sozial Benachteiligte und Randgruppen, ausländische Bürger); regionale DisparitätenEinrichtungen der ambulanten, teilstationären und stationären VersorgungVersorgungsebenen in den einzelnen Sektoren (Primär-, Sekundär-, Tertiärversorgung im ambulanten Bereich; Krankenhäuser der Grund-, Regel- und Maximalversorgung), soziale Dienste, Hospizversorgung, Einrichtungen und Trägerschaften: private, öffentlich-rechtliche und freigemeinnützige Träger, Organisationsformen der ambulanten, teilstationären und stationären ärztlichen Versorgung; Sozialstationen und andere Einrichtungen der Hauskrankenpflege, Übergangseinrichtungen: Aufgaben, ZugänglichkeitenBerufe des GesundheitswesensHeil- und Heilhilfsberufe: Aufgaben, Bestände und Trends, Über- und Unterversorgung, Struktur und Funktion von Kassenärztlichen Vereinigungen, Ärztekammern, VersorgungswerkenKooperation im GesundheitswesenBarrieren und Brücken zwischen Vertragsärzten, ambulanten und stationären Einrichtungen, Rehabilitation und Nachsorge sowie zwischen Ärzten, anderen Therapeuten und Laienhelfern, Formen der Konsultation, Überweisung, Kooperation und Arbeitsteilung; Struktur und Funktion interdisziplinärer BehandlungsgruppenArten und Bedeutung nichtprofessioneller HilfssystemeFamilie, Selbsthilfegruppen, Laienorganisationen, Patientenclubs, Patientenrechte, Internet-InformationenSoziale Unterstützung (social support)materielle (z. B. Wohnraum), finanzielle (z. B. Sozialhilfe, Armut), juristische (z. B. Leistungen nach SGB) und psychosoziale Unterstützung (z. B. Krisenberatung)Ethik in der ärztlichen Versorgungnationale und internationale Anforderungen, Konvergenzen und Divergenzen in Europa (Systemvergleich) 3.3 Klinische Epidemiologie Methoden zur Feststellung von Wirksamkeit, Nutzen, Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit medizinischer InterventionenDiagnostische Studien:Phasen, Qualitätsbeurteilung, Referenzmethoden, Übereinstimmung und Gütekriterien von diagnostischen Testen mit dichotomen, polytomen und kontinuierlichen ErgebnissenPrognostische Studien:Typen, Qualitätsbeurteilung, generische und spezifische Outcome-Maße, Prognosemaße und ihre Beurteilung Interventionsstudien in Prävention, Kuration, Rehabilitation:Studientypen, Qualitätsbeurteilung, Outcomes (klinische Endpunkte vs. Surrogatparameter), Effektmaße und ihre Beurteilung (RR, OR, NNT), die Rolle von Zufall, Verzerrungen und Mitursachen/Confounding, „efficacy” vs. „effectiveness”Studien zur Analyse unerwünschter Wirkungen:Typen, Qualitätsbeurteilung, KausalitätskriterienStudien zur Effizienz:Typen von Kostenstudien, direkte und indirekte Kosten, AussagekraftStudien zur Objektivierung von Bedarf an medizinischen Leistungen („needsassessment” in Klinik und Bevölkerung)Meta-Analysen 3.4 Finanzierung, Wirtschaftlichkeit/Effizienz der Versorgung GrundbegriffeDefinition von Ausgaben, Kosten, Preisen und Finanzierung, ökonomische Bewertung gesundheitlicher Ergebnisse (z. B. QUALIs, Zahlungsbereitschaft, time-tradeoff, standard gamble)Das Gesundheitssystem in der VolkswirtschaftZusammenhänge zwischen Gesundheitssystem und Volkswirtschaft: Zuteilung und Verteilung von Ressourcen; Bedarf, Angebot und Nachfrage; Einflüsse der wirtschaftlichen Entwicklung (z. B. Wachstum und Rezession, Arbeitslosigkeit) auf das GesundheitssystemFinanzierung des GesundheitssystemsArten der Finanzierung (z. B. Beiträge, Steuern), Regelungen in den einzelnen Zweigen des Gesundheitssicherungssystems, Ausgaben für Gesundheit nach Ausgabenträgern, FinanzausgleicheFinanzierung der GesundheitsversorgungVergütungsarten (Gehalt, Kopf-, Fallpauschale [DRG], Einzelleistungsvergütung), Gesamtvergütung und Punktberechnung, Prinzip der dualistischen Finanzierung der stationären Versorgung, Sonderregelungen (Festbeträge, Zuschüsse, Erstattungen), Ausgaben für Gesundheit nach LeistungsartenOutcome-Untersuchungengenerische und krankheitsspezifische Instrumente, Diskontierung, Lebensqualität 3.5 Steuerungsprobleme und -ansätze Steuerungselemente im Gesundheitssystemdirekte und indirekte Steuerung: Verträge (BMÄ, GOÄ), Festsetzungen (Pflegesätze, Festbeträge), Bedarfsplanung, Krankenhausplanung; Selbstbeteiligungen und Kontingentierungen, HTA, Anreizsysteme (z. B. Bonus-Malus-Regelungen), evidenzbasierte gesundheitliche Versorgung, Steuerung durch MarkttransparenzSteuerungsmodelle in der ärztlichen VersorgungHausarztsystem, managed care, Disease-Management-Programme, Case-Management-Programme, integrierte Versorgungsmodelle, evidenzbasierte klinische Medizin: Konzepte, Methoden, Datenquellen (z. B. Cochrane Library), InternetadressenSteuerung durch normative VorgabenDefinition von Richtwerten, Leitlinien, Richtlinien, Leitlinien in der ärztlichen Praxis, Patientenrechte, Konsumentenrechte, Evidenz von Leitlinien, Strategien der QualitätssicherungWirtschaftlichkeitGrundlagen nach dem Sozialgesetzbuch, Verfahren in der ambulanten und stationären Versorgung, Prüfung der Wirtschaftlichkeit 3.6 Sicherung von Qualität EvaluationArten und Methoden der Evaluation (Konzept/Indikation, Struktur, Prozess, Ergebnis, Wirkungsgrad, Patienten- und Mitarbeiterbefragungen), Bewertung in der ambulanten Versorgung (Transparenzprojekte, Stichprobenprüfung), in der stationären und in der Arzneimittelversorgung; Bewertung von Gesundheitsprogrammen (z. B. Prävention, Rehabilitation)Modelle der Qualitätsprüfung, -sicherung und -entwicklungZertifizierung nach ISO 9002, TQM, EFQM, interne und externe Qualitätssicherung, Qualitätsmanagement, Modelle der Ärztekammern und der DKG, Qualitätssicherung durch den MDK, QualitätszirkelEvaluation von ProgrammenPrimärpräventionsprogramme, Versorgungsprogramme, formative und summative EvaluationInstitutionen der Qualitätssicherungz. B. AeZQ, ÄK 3.7 Gesundheitssystemanalyse GesundheitssystemDefinition(en) und Abgrenzung; Ziele (laut WHO: Produktion von Gesundheit, Eingehen auf Bedürfnisse, faire Finanzierung); Modelle zur Beschreibung und Evaluation von Gesundheitssystemen, z.B. Input-Outcome-ModellIndikatoren für Bewertung und Vergleich von Gesundheitssystemenz.B. zum Input (Arzt-, Betten-, Technologiedichte, Art der Mittelaufbringung und Verteilung), zu Prozessen (Zugansmöglichkeiten / Wartezeiten, Inanspruchnahme von Ärzten und medizinischen Leistungen, Krankenhaushäufigkeit (Fälle, Tage), Verweildauer, Bettennutzungsgrad, Überweisungshäufigkeit, Angemessenheit), zu Outcomes (Komplikationsraten, Zufriedenheit, Überlebensraten)Beurteilung von Gesundheitssystemen hinsichtlich Zielerreichungz.B. Produktion von Gesundheit, Effektivitäts- und Effizienzanalysen (Kosten-Effektivität, Kosten-Wirkung, Kosten-Nutzwert, Kosten-Nutzen), Möglichkeiten der Effektivitäts- und Effizienzsteigerung im Gesundheitssystem 3.8 Internationale Vergleiche Grundzüge des englischen, französischen, niederländischen, italienischen Systems. Soziale Sicherung und Gesundheitsversorgung in den USA, Probleme der interstaatlichen Versicherung und Versorgung, Harmonisierung durch die EU, Reformprozesse 4.Soziale und medizinische Folgen von Krankheiten und Behinderungen 4.1 Beeinträchtigungen und Behinderungen ICFinternationales Modell der Behinderungen, Teilhabe im bundesdeutschen Recht, Klassifikation von Schäden, Aktivitäten, Partizipationsmöglichkeiten und Kontextfakt 4.2 Assessment und Begutachtung AssessmentDefinition und ArtenGrundzüge der sozialmedizinischen Begutachtungspezifische Rechte, Unabhängigkeit, Pflichten und Aufgaben eines Sachverständigen vor Gericht und in Verwaltungsverfahren, typische Gutachterfehler (u. a. im Selbstverständnis, in der Beziehung zum Begutachteten, in der Befunderhebung und -darstellung, im Umgang mit Rechtsbegriffen) 4.3 Rehabilitation Zielsetzungen und DefinitionenAufgaben und Ziele der Rehabilitation, Erfolgskriterien von Rehabilitationsmaßnahmen, wesentliche Begriffe: Schaden, Behinderung und Behinderungsarten, sozialer Nachteil (WHO-Klassifikation), Grad der Behinderung, Formen der Erwerbsunfähigkeit, Leistungsvermögen, medizinische, schulisch-pädagogische, berufliche und soziale RehabilitationGrundsätze der Rehabilitation und rechtliche GrundlagenSozialgesetzbuch IX, einzelne wichtige Grundlagen in den anderen Sozialgesetzbüchern, VerordnungenGesetzliche Leistungsträger der RehabilitationKrankenversicherung, Rentenversicherung, Unfallversicherung, Bundesanstalt für Arbeit, Sozialhilfe; Träger der sozialen Entschädigung bei Gesundheitsschäden nach dem BundesversorgungsgesetzBerechtigte PersonenkreiseEinleitung und Ablauf der Rehabilitationsverfahren; persönliche und versicherungsrechtliche Voraussetzungen, Aufgaben und Pflichten von Kranken und ihren Ärzten, Prüf- und Begutachtungs-verfahren im medizinischen Dienst der Krankenversicherung und in der RentenversicherungLeistungen im Rahmen der medizinischen Rehabilitationz. B. ambulante Rehabilitation, stationäre Heilbehandlung inklusive Anschlussheilbehandlung, stufenweise Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess, ärztlich verordneter Rehabilitationssport, MüttergenesungskurLeistungen im Rahmen der beruflichen, schulisch-pädagogischen und sozialen RehabilitationAusbildung, Fortbildung und Umschulung, Berufsfindung und Arbeitserprobung, heilpädagogische Behandlung, schulische Ausbildung 4.4 Pflege Definitionenz. B. Pflegebedürftigkeit, gewöhnliche und regelmäßige Verrichtungen, Unterschiede der Pflege in der gesetzlichen Kranken- und der PflegeversicherungGesetzliche PflegeversicherungPrinzipien, versicherter Personenkreis, ambulante und stationäre Pflegestufen, weitere Leistungen der Pflegeversicherung (z. B. Unfallversicherung, Pflegehilfsmittel, technische Hilfen, Urlaubsregelung, teilstationäre Pflege, Kurzzeitpflege)Ambulante und stationäre PflegeleistungenSachleistungen versus Geldleistungen, LeistungskomplexeHäufigkeit von Pflegefällenambulante und stationäre Pflegefälle nach Pflegestufen, zukünftige Entwicklung der PflegefälleFinanzierung der PflegeversicherungZuordnung zur Krankenversicherung, private Pflege, Budgets der Pflegeversicherung und deren Reichweite, Ergänzungen der Finanzierung durch die Sozialhilfe
Prof. Dr. R. Brennecke
ZHGB · Institut f. Soziale Medizin
Thielallee 47
14195 Berlin