Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement 2002; 7(2): 106-113
DOI: 10.1055/s-2002-25249
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Einführung der Diagnosis Related Groups (DRGs) in Deutschland -Vorbereitungserfahrungen aus der Praxis

Introducing the Diagnosis Related Groups (DRG) in Germany - Preliminary Experiences from Medical PracticeS.  El-Din Ishag1 , T.  Kempf1 , M.  Winkler1 , H.  Seelbach1
  • 1Fachhochschule Osnabrück, Fachbereich Wirtschaft, Osnabrück
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Publication Date:
22 April 2002 (online)

Einleitung

Mit der Änderung des Krankenhausfinanzierungsgesetzes (KHG) und der Schaffung des Paragraphen 17 b KHG durch das GKV-Gesundheitsreformgesetz vom 22. 12. 1999, beschreitet die Bundesregierung einen neuen Weg in der Finanzierung für allgemeine voll- und teilstationäre Krankenhausleistungen.

Damit soll das bisher bestehende Finanzierungssystem, zum einen bestehend aus einem Fallpauschalen- und Sonderentgeltsystem, zum anderen aus einem historisch gewachsenen und fortgeschriebenen Krankenhausbudget, zum 1. 1. 2003 ersetzt werden.

Für die deutsche Krankenhausfinanzierung bedeutet die Einführung eines neuen Entgeltsystems ab dem Jahr 2003 eine der bedeutsamsten Veränderungen der letzten 100 Jahre[1]. Die Entscheidung, das australische System zu übernehmen und es für das deutsche System entsprechend zu modifizieren, wurde am 27. 6. 2000 von den zuständigen Gremien getroffen.

Da die Parameter des neuen Systems noch nicht genau definiert sind, werden die Auswirkungen auf das Finanzierungssystem der Krankenhäuser immens sein. Vor allem der knappe Zeitplan für die Erstellung der Kodierregelung und der Abrechnungsmodi für das neue Entgeltsystem tragen zu Unklarheiten in den Krankenhäusern bei. Das zwingt sie zu massivem Handlungsdruck.

Die durch die enge Terminvorstellung der Gesetzgebung bei der Einführung entstehenden Probleme sollen Ausgangspunkt für einen Krankenhausvergleich sein. Dieser reflektiert den momentanen Vorbereitungsstand der jeweiligen Einrichtungen, spricht ihre zukünftige Planung an und stellt Schwierigkeiten dar.

Literatur

  • 1 Arnold M, Litsch M, Schellschmitt H. Krankenhausreport 2000 - Schwerpunkt: Vergütungsreform mit DRGs. Stuttgart; 2001
  • 2 Baum G, Tuschen K. AR-DRG - Die Chancen nutzen.  f&w. 2000;  5 449-460
  • 3 Boschke W L, Kramer M. Was lange währt, ist noch nicht gut. Führen und Wirtschaften im Krankenhaus.  f&w. 2001;  1 10-12
  • 4 Breßlein S, Heimig F, Möcks G. Vorbereitung von Krankenhäusern auf die DRGs.  Das Krankenhaus. 2000;  12 980-986
  • 5 Clade H. Das australische Fallpauschalensystem ist das medizinisch differenzierteste und modernste.  f&w. 2000;  4 340-343
  • 6 DIMDI (ICD-10/II, 1995) .Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10 Revision, Band II - Regelwerk. Herne; 1995
  • 7 Fischer W. Australian Refined Diagnosis Related Groups (Australian). Internet: www.fischerzim.ch/text-pcssa/t-ga-E9-System-AR-0003.htm. 
  • 8 Fischer W. Das AR-DRG-System ist klinisch und ökonomisch sehr flexibel.  f&w. 2000;  4 336-337
  • 9 Fischer W. Diagnosis related groups (DRGs) und verwandte Patientenklassifikationssysteme. Wolfertswil; 2000
  • 10 Fischer W. DRGs im Vergleich. Wolfertswil; 1999
  • 11 Krankenhausfinanzierungsgesetz in der Fassung vom 22. 12. 1999 (BGBlI S. 2626). 
  • 12 Mohr F. Zu- und Abschläge geregelt.  ku Krankenhaus Umschau. 2000;  1 28-30
  • 13 Neubauer G. Ordnungspolitische Eckpunkte für eine Krankenhausentgeltordnung.  Krankenhaus-Umschau. 2001;  2 122-126
  • 14 Rochell B, Roeder N, Scheld H. Das australische System wird Ärzten und Ökonomen am besten gerecht.  f&w. 2000;  4 344-346
  • 15 Rochell B, Roeder N. Starthilfe DRGs - Die notwendige Vorbereitung im Krankenhaus. In: Das Krankenhaus Sonderausgabe zur Medica. 2000
  • 16 Roeder N . et al . Abbildung ökonomischer Schweregrade im australischen DRG-System - Basis für die deutsche Adaption.  Das Krankenhaus. 2000;  12 987-999
  • 17 SCH Frankfurter Allgemeine Zeitung .Deutschlands Krankenhäuser vor einschneidenden Veränderungen. FAZ, Nr. 258, 6. 11. 2000, S. 27. 

1 Vgl. SCH, Frankfurter Allgemeine Zeitung: Deutschlands Krankenhäuser vor einschneidenden Veränderungen, In: FAZ, Nr. 258, 6. 11. 2000, S. 27

2 Vgl. Baum, G; Tuschen, K.: AR-DRG - Die Chancen nutzen, In: f&w, 5/2000, S. 449 ff

3 zum Beispiel Zu- und Abschlagsmodus

4 Vgl. dazu grundlegend Rochell, B.; Roeder, N.: Starthilfe DRGs - Die notwendige Vorbereitung im Krankenhaus, In: Das Krankenhaus, Sonderausgabe zur Medica 2000, S. 6

5 Vgl. Rochell, B.; Roeder, N.: Starthilfe DRGs. Die notwendige Vorbereitung im Krankenhaus, In: Das Krankenhaus, Sonderausgabe zur Medica 2000, S. 11

6 Vgl. Rochell, B.; Roeder, N.: Starthilfe DRGs. Die notwendige Vorbereitung im Krankenhaus, In: Das Krankenhaus, Sonderausgabe zur Medica 2000, S. 12

7 Vgl. Rochell ,B.; Roeder, N.: Starthilfe DRGs. Die notwendige Vorbereitung im Krankenhaus, In: DasKrankenhaus, Sonderausgabe zur Medica 2000, S. 14

8 Vgl. Arnold, M.; Litsch, M.; Schellschmitt, H.: Krankenhausreport 2000 - Schwerpunkt: Vergütungsreform mit DRGs, Stuttgart, 2001, S. 90

9 Vgl. Rochell, B.; Roeder, N.: Starthilfe DRGs. Die notwendige Vorbereitung im Krankenhaus, In: Das Krankenhaus, Sonderausgabe zur Medica 2000, S. 12

10 Vgl. Rochell, B.; Roeder, N.: Starthilfe DRGs. Die notwendige Vorbereitung im Krankenhaus, In: Das Krankenhaus, Sonderausgabe zur Medica 2000, S. 13

11 Vgl. Rochell, B.; Roeder, N.: Starthilfe DRGs. Die notwendige Vorbereitung im Krankenhaus, In: Das Krankenhaus, Sonderausgabe zur Medica 2000, S. 13

12 Vgl. Rochell, B.; Roeder, N.: Starthilfe DRGs. Die notwendige Vorbereitung im Krankenhaus, In: Das Krankenhaus, Sonderausgabe zur Medica 2000, S. 13

13 Fischer, W.: DRGs im Vergleich, Wolfertswil, 1999, Seite 60 oder DIMDI (ICD-10/11, 1995): Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision, Band 11 - Regelwerk, Herne 1995, S. 126

14 Vgl. Rochell, B.; Roeder, N.: Starthilfe DRGs. Die notwendige Vorbereitung im Krankenhaus, In: Das Krankenhaus, Sonderausgabe zur Medica 2000, S. 7

15 Vgl. Rochell, B.; Roeder, N.: Starthilfe DRGs. Die notwendige Vorbereitung im Krankenhaus, In: Das Krankenhaus, Sonderausgabe zur Medica 2000, S. 8

16 Vgl. Boschke, W. L.; Kramer, M.: Was lange währt, ist noch nicht gut, In: f&w, 1/2001, S. 10

17 Vgl. Rochell, B.; Roeder, N.: Starthilfe DRGs. Die notwendige Vorbereitung im Krankenhaus, In: Das Krankenhaus, Sonderausgabe zur Medica 2000, S. 7

18 Vgl. Arnold, M.; Litsch, M.; Schellschmitt H.: Krankenhausreport 2000 - Schwerpunkt: Vergütungsreform mit DRGs, Stuttgart, 2001, S. 79 f

19 Vgl. Arnold, M.; Litsch, M.; Schellschmidt, H.: Krankenhausreport 2000 - Schwerpunkt: Vergütungsreform mit DRGs, Stuttgart, 2001, S. 80

20 Vgl. Arnold, M.; Litsch, M.; Schellschmitt, H.: Krankenhausreport 2000 - Schwerpunkt: Vergütungsreform mit DRGs. Stuttgart, 2001, S. 81

21 Vgl. Arnold, M.; Litsch, M.; Schellschmitt, H.: Krankenhausreport 2000 - Schwerpunkt: Vergütungsreform mit DRGs, Stuttgart, 2001, S. 81

22 Vgl. Neubauer, G.: Ordnungspolitische Eckpunkte für eine Krankenhausentgeltordnung, In: Krankenhaus Umschau, 2/2001, S. 124

23 Vgl. Neubauer, G.: Ordnungspolitische Eckpunkte für eine Krankenhausentgeltordnung, In: Krankenhaus Umschau, 2/2001, S. 125

24 Vgl. Rochell, B.; Roeder, N.: Starthilfe DRGs. Die notwendige Vorbereitung im Krankenhaus, In: Das Krankenhaus, Sonderausgabe zur Medica 2000, S. 17

25 Vgl. Rochell, B.; Roeder, N.: Starthilfe DRGs. Die notwendige Vorbereitung im Krankenhaus, In: Das Krankenhaus, Sonderausgabe zur Medica 2000, S. 17

26 siehe Gliederungspunkt: Darstellung des Gesprächsleitfadens

27 Vgl. dazu grundlegend: Arnold, M.; Litsch, M.; Schellschmitt, H.: Krankenhausreport 2000 - Schwerpunkt: Vergütungsreform mit DRGs, Stuttgart, 2001, S. 433 ff

28 siehe Gliederungspunkt: 2001

29 IMC-/DKG-Vergleich: Seit 2000 bietet der IMC zusammen mit der deutschen Krankenhausgesellschaft     (DKG) bundesdeutschen Krankenhäusern einen Benchmark unter 700 Häusern an, weiterhin erfolgt eine Darstellung der Top 40 DRGs der eigenen Klinik

30 Die grundlegende Projektdarstellung erfolgt unter Breßlein, S.; Heimig, F.; Möcks, G.: Vorbereitung von  Krankenhäusern auf die DRGs, In: Das Krankenhaus, Heft 12/2000, S. 980-986.

31 Gewinnerseite: Das berechnete DRG-Budget liegt über dem Budget der Leistungs- und Kalkulationsaufstellung desselben Berechnungszeitraumes

Prof. Dr. med. H. Seelbach

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