Die Glasgow-Coma-Skala (GCS) ist ein populäres Instrument, um
Patienten mit Koma und verschiedenen Bewusstseinsstadien
einzuschätzen. Die Skala besteht aus drei Kategorien, die unabhängig
voneinander bei einem Patienten getestet werden sollen: Augen öffnen,
verbale Reaktion und motorische Reaktion. In diesem Artikel wird dargestellt,
wie sich die Skala seit ihrer Entstehung 1974 weiterentwickelt und
verändert hat und welche Kritiken an der Skala in der Literatur
beschrieben werden. Darüber hinaus dient die Bearbeitung der Literatur
dazu, aus pflegewissenschaftlicher Sicht Position zur Skala zu beziehen.
Die Autoren der kritischen Literatur diskutieren u. a. die
konzeptionellen Hintergründe, die Wertigkeit des Summenscores sowie die
Patientensituation bei der Anwendung der Skala. Dagegen ist die praktische
Relevanz der Skala nicht zu vernachlässigen, sie ist schnell einsetzbar
und kann von allen Mitarbeitern angewendet werden. Der Einsatz der Skala in der
Pflegepraxis sollte kritisch und nicht sinnentleert erfolgen. Pflegende
müssen sich über die Vor- und Nachteile der GCS bewusst sein, um
nicht zu falschen Schlussfolgerungen und Fehlinterpretationen zu gelangen.
1 Grundlage dieses Artikels ist die Abschlussarbeit „Eine
kritische Literaturanalyse zur Glasgow-Coma-Skala” des Studienganges
Pflegewissenschaft an der Universität Witten/Herdecke zur Erreichung des
akademischen Grades Bachelor of Science in Nursing.
Literatur
1
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Grenzbereiche der Wahrnehmung. Über die ungewöhnliche
Lebensform von Menschen im Koma und Wachkoma.
Behinderte in Familie,
Schule und Gesellschaft.
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Fachkrankenschwestern, -pflegern, Fachkinderkrankenschwestern und -pflegern in
der Intensivpflege und Anästhesie, vom 11.4.1995.
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Eine Herausforderung für Angehörige, Pflegende und
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at/texte/beh6-98-bewusstheit.html .
Vom Bewußtsein und der Bewußtheit. Eine
lebensnotwendige Unterscheidung.
Behinderte in der Familie, Schule
und Gesellschaft.
1998;
6
1 Grundlage dieses Artikels ist die Abschlussarbeit „Eine
kritische Literaturanalyse zur Glasgow-Coma-Skala” des Studienganges
Pflegewissenschaft an der Universität Witten/Herdecke zur Erreichung des
akademischen Grades Bachelor of Science in Nursing.
2 In der vorliegenden Arbeit ist bei Gebrauch der männlichen Form
immer auch die weibliche gemeint.
3 W.F.N.S.: World Federation of Neurosurgical Societies
4 In der ersten Veröffentlichung von Teasdale und Jennett
[7] hat die GCS insgesamt nur 14 Ausprägungen in den drei
Kategorien (s. Tab. 1).