intensiv 2002; 10(1): 17-26
DOI: 10.1055/s-2002-19564
Pflegewissenschaft
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Entwicklung und praktische Anwendung der Glasgow-Coma-Skala[]

Ein kritischer Blick auf eine etablierte SkalaAndrea Besendorfer
  • 1Bochum
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Publication Date:
15 January 2002 (online)

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Zusammenfassung

Die Glasgow-Coma-Skala (GCS) ist ein populäres Instrument, um Patienten mit Koma und verschiedenen Bewusstseinsstadien einzuschätzen. Die Skala besteht aus drei Kategorien, die unabhängig voneinander bei einem Patienten getestet werden sollen: Augen öffnen, verbale Reaktion und motorische Reaktion. In diesem Artikel wird dargestellt, wie sich die Skala seit ihrer Entstehung 1974 weiterentwickelt und verändert hat und welche Kritiken an der Skala in der Literatur beschrieben werden. Darüber hinaus dient die Bearbeitung der Literatur dazu, aus pflegewissenschaftlicher Sicht Position zur Skala zu beziehen.

Die Autoren der kritischen Literatur diskutieren u. a. die konzeptionellen Hintergründe, die Wertigkeit des Summenscores sowie die Patientensituation bei der Anwendung der Skala. Dagegen ist die praktische Relevanz der Skala nicht zu vernachlässigen, sie ist schnell einsetzbar und kann von allen Mitarbeitern angewendet werden. Der Einsatz der Skala in der Pflegepraxis sollte kritisch und nicht sinnentleert erfolgen. Pflegende müssen sich über die Vor- und Nachteile der GCS bewusst sein, um nicht zu falschen Schlussfolgerungen und Fehlinterpretationen zu gelangen.

1 Grundlage dieses Artikels ist die Abschlussarbeit „Eine kritische Literaturanalyse zur Glasgow-Coma-Skala” des Studienganges Pflegewissenschaft an der Universität Witten/Herdecke zur Erreichung des akademischen Grades Bachelor of Science in Nursing.