Fortschr Neurol Psychiatr 2001; 69(12): 597-602
DOI: 10.1055/s-2001-19180
Originalarbeit
Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Über den Gebrauch psychoaktiver Pilze als Rauschmittel

Psychoactive Mushrooms - An UpdateT.  Supprian1 , U.  Frey1 , R.  Supprian2 , M.  Rösler3 , K.  Wanke1
  • 1Universitäts-Nervenklinik und Poliklinik, Psychiatrie und Psychotherapie, Homburg/Saar (Direktor: Prof. Dr. K. Wanke)
  • 2Therapiezentrum Kleemann GmbH, Rickert (Leitender Arzt Dr. V. Tabert)
  • 3Institut für Gerichtliche Psychologie und Psychiatrie, Universität des Saarlandes, Homburg (Saar)
Die Autoren danken Herrn Dr. T. Krämer, Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Universität des Saarlandes, für die Erstellung der Strukturformeln. Herrn Dr. G. Müller und Herrn Dr. J. A. Schmitt danken wir für die Überlassung von Fotografien.
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Publication History

Publication Date:
19 December 2001 (online)

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Zusammenfassung

Psychoaktive Pilze, im Jargon der Drogenszene als „Psilos”, „Zauberpilze” oder „magic mushrooms” bezeichnet, werden bereits seit Ende der 70er Jahre in Europa konsumiert. In den Niederlanden können Frischpilze und Pilzkulturen in sog. „Smart-Shops” frei verkäuflich erworben werden. Durch die Nähe zu den Niederlanden werden psychoaktive Pilze als Rauschmittel auch in der Bundesrepublik Deutschland zunehmend verbreitet. Getrocknete Pilze werden in Deutschland in sog. „Duftkissen” verkauft. Im Internet finden sich zahlreiche Hinweise auf Bezugsquellen und auch Zuchtanleitungen für den Anbau von Pilzkulturen. Der Konsum psychoaktiver Pilze ist damit in der Bundesrepublik Deutschland besonders bei jugendlichen Drogenkonsumenten regelrecht in Mode geraten. Die vorgelegte Arbeit stellt die derzeit als Rauschmittel gebräuchlichen Pilzarten vor und zeigt medizinische Risiken des Konsums auf.

Abstract

Psychoactive mushrooms (“magic mushrooms”) have been consumed in northern Europe since the late seventies. Recently, the use of hallucinogenic fungi has become popular among young people again. In autumn, psychoactive mushrooms can be collected from their natural habitats throughout Europe. Some species are cultivated in the Netherlands and are sold in “smart-shops” or via Internet. In Germany, dried specimens are sold as “Duftkissen” (aroma pads). The article reviews the common psychoactive species and illustrates medical risks.