Zentralbl Chir 2001; 126(9): 713-716
DOI: 10.1055/s-2001-18250
Intensivmedizin zwischen Technik und Humanität

J.A.Barth Verlag in Medizinverlage Heidelberg GmbH & Co.KG

Grenzfragen der Lebenserhaltung - Lebensverlängerung

Moraltheologischer StandpunktBorder questions of life preservation - life prolongation. The point of view of moral theologyJ. Schuster
  • Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen, Frankfurt a. Main
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
06. November 2001 (online)

Border questions of life preservation - life prolongation. The point of view of moral theology

Summary

The subject-matter of the main topic of this contribution focuses on the question concerning the citeria for the renunciation of therapy or for the decision to desist from treatment. The normative basis is the recognition of the principle that no one can be medically treatet against his or her expressed will. Age in itself is not a morally justified argument to refuse medical treatment such as dialysis, organ transplants or the application of expensive medication. A therapy is to be rejected and also an already begun therapy is to be discontinued when this will neither cure nor ease the illness.

Zusammenfassung

Die Problematik des Rahmenthemas wird in diesem Beitrag zugespitzt auf die Frage nach den Kriterien für den Verzicht auf therapeutische Maßnahmen beziehungsweise für die Entscheidung zu deren Abbruch. Normativer Ausgangspunkt ist die Anerkennung des Prinzips, dass niemand gegen seinen erklärten Willen medizinisch behandelt werden darf. Alter als Alter ist kein moralisch zu rechtfertigender Grund, medizinische Behandlungen wie Dialyse, Organtransplantation oder die Gabe kostspieliger Medikamente zu verweigern. Auf eine Therapie ist zu verzichten bzw. eine begonnene Behandlung ist abzubrechen, wenn sie weder die Erkrankung heilt noch den Krankheitsverlauf lindert.

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1 Vgl. das umstrittene Kruzifixurteil des Bundesverfassungsgerichts vom 16. 05.1995

2 Es sei nicht geleugnet, dass wir den Tod eines jungen Menschen in der Regel mehr bedauern als den eines Greisen, weil junge Menschen das Leben „noch vor sich haben”

3 Executive Committee of the European Society of Intensive Care Medicine

Prof. Dr. Josef SchusterSJ 

Prof. für Moraltheologie an der
Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen

Offenbacher Landstraße 224

D-60599 Frankfurt am Main