Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2001; 36(Suppl 2): 140-143
DOI: 10.1055/s-2001-18174
HÄMORRHAGISCHER SCHOCK
ORIGINALARBEIT
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Definitionen der Schockformen[1]

Definition of Shock TypesH. A. Adams, G. Baumann, A. Gänsslen, U. Janssens, W. Knoefel, T. Koch, G. Marx, U. Müller-Werdan, H. C. Pape, W. Prange, D. Roesner, T. Standl, W. Teske, G. Werner, R. Zander, IAG. Schock1
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Publication History

Publication Date:
05 November 2001 (online)

Zusammenfassung.

Der hypovolämische Schock ist ein Zustand unzureichender Durchblutung vitaler Organe mit konsekutivem Missverhältnis von Sauerstoff-Angebot und -Verbrauch infolge intravasalen Volumenmangels mit kritisch verminderter kardialer Vorlast; er wird in vier spezielle Formen unterteilt (hämorrhagischer Schock, hypovolämischer Schock im engeren Sinne, traumatisch-hämorrhagischer Schock und traumatisch-hypovolämischer Schock). Der kardiogene Schock ist durch eine primäre, kritische Verminderung der kardialen Pumpleistung mit konsekutiver inadäquater Sauerstoff-Versorgung der Organe bedingt. Der anaphylaktische Schock ist eine akute Verteilungsstörung des Blutvolumens im Sinn des distributiven Schocks, der durch IgE-abhängige, Typ-I-allergische, klassisch-anaphylaktische Überempfindlichkeitsreaktionen bzw. physikalisch, chemisch oder osmotisch bedingte, IgE-unabhängige anaphylaktoide Überempfindlichkeitsreaktionen ausgelöst wird. Der septische Schock ist eine Sepsis-induzierte Verteilungsstörung des zirkulierenden Blutvolumens im Sinne des distributiven Schocks. Der neurogene Schock ist ein distributiver Schock und beruht auf einer generalisierten und ausgedehnten Vasodilatation mit relativer Hypovolämie infolge einer Imbalance zwischen sympathischer und parasympathischer Regulation der glatten Gefäßmuskulatur.

Definitions of shock types.

Hypovolaemic shock is a state of insufficient perfusion of vital organs with consecutive imbalance of oxygen supply and demand due to an intravascular volume deficiency with critically impaired cardiac preload. Subtypes are haemorrhagic shock, hypovolaemic shock in the narrow sense, traumatic-haemorrhagic shock and traumatic-hypovolaemic shock. Cardiac shock is caused by a primary critical cardiac pump failure with consecutive inadequate oxygen supply of the organism. Anaphylactic shock is an acute failure of blood volume distribution (distributive shock) and caused by IgE-dependent, type-I-allergic, classical hypersensibility, or a physically, chemically, or osmotically induced IgE-independent anaphylactoid hypersensibility. The septic shock is a sepsis-induced distribution failure of the circulating blood volume in the sense of a distributive shock. The neurogenic shock is a distributive shock induced by generalized and extensive vasodilatation with consecutive hypovolaemia due to an imbalance of sympathetic and parasympathetic regulation of vascular smooth muscles.

1 Weitere, an der Erarbeitung der Definitionen beteiligte Mitglieder der IAG Schock: H.J Dieterich, W. Ertel, H.R. Figulla, R. Gärtner, M.M. Lerch, E. Neugebauer, T. Pohlemann, M. Westphal
Die Arbeitsgruppe wurde gefördert durch die Firmen B. Braun Melsungen AG und Fresenius Kabi Deutschland GmbH
Der Abdruck dieses Artikels erfolgte mit freundlicher Genehmigung des Steinkopf-Verlages, Darmstadt. Die vollständige Publikation mit zusätzlichen Abschnitten zur Pathogenese, Pathophysiologie und weiterführenden Literatur ist in der Zeitschrift Intensivmedizin und Notfallmedizin nachzulesen. Intensivmed 38:541-553 (2001)

1 Weitere, an der Erarbeitung der Definitionen beteiligte Mitglieder der IAG Schock: H.J Dieterich, W. Ertel, H.R. Figulla, R. Gärtner, M.M. Lerch, E. Neugebauer, T. Pohlemann, M. Westphal
Die Arbeitsgruppe wurde gefördert durch die Firmen B. Braun Melsungen AG und Fresenius Kabi Deutschland GmbH
Der Abdruck dieses Artikels erfolgte mit freundlicher Genehmigung des Steinkopf-Verlages, Darmstadt. Die vollständige Publikation mit zusätzlichen Abschnitten zur Pathogenese, Pathophysiologie und weiterführenden Literatur ist in der Zeitschrift Intensivmedizin und Notfallmedizin nachzulesen. Intensivmed 38:541-553 (2001)

Prof. Dr. Hans- Anton Adams

für die I.A.G.-Schock

Zentrum Anästhesiologie, Medizinische Hochschule Hannover

Carl Neuberg-Straße 1

30625 Hannover

Email: adams.ha@mh-hannover.de